Mit dem Slogan „Schöne Kombis heißen Avant“ warb Audi für den Umstand, dass nicht nur Limousinen aus Ingolstadt elegant und komfortabel sein können. Im Herbst 2014 hat der Hersteller die Modellreihe A6 einem Facelift unterzogen. Wir fuhren den frontgetriebenen neuen A6 Avant mit 252 PS starkem Zweiliter-Benzinmotor in der S-Line-Ausstattung.
Die Dreier-Kombination der Begriffe A6, Avant und S-Line lässt keinen Zweifel aufkommen: In diesem Auto nehmen Business-Chargen Platz. Der A6 Avant ist nicht das, was man im Allgemeinen unter einem gängigen Fahrzeug mit Lademeister-Qualitäten versteht. Kein Handwerksbetrieb wird sich ein Modell an der Grenze zur Oberklasse, gleich in welcher Ausstattung oder Motorisierung, für den Kundenbesuch oder die Auftrags-Ausführung vor Ort zulegen. Der A6 Avant ist ein ausgesprochenes Geschäfts-Fahrzeug mit ganz besonderen Nehmer-Qualitäten. Die Ingolstädter haben Limousine und Kombi im Zuge der Nivellierung des aktuellen Modelljahrgangs optisch verändert. So wurden die Scheinwerfer deutlicher konturiert und auch qualitativ verbessert. Dazu gehören ein markantes LED-Tagfahrlicht, serienmäßiges Xenon-Licht. Als Option gibt es zudem das die Umgebung detailliert ausleuchtende Matrix-Licht. Weitere optische Feinjustierungen an der neuen A6-Generation betreffen die Stoßfänger, den Kühlergrill und die Lufteinlässe. Mehr sportlichen Charakter hat der A6 jetzt auch durch mächtigere, aber nicht übertrieben auffallende, Auspuff-Endrohre erhalten.
Viel mehr tat sich dagegen nicht am, sondern unter dem Blech. Das gilt auch für den aufgeladenen Zweiliter-Benziner in unserem Testfahrzeug. Der 252 PS starke 2.0 TSFI, ein direkt einspritzender Ottomotor, ist leistungsstärker und gleichzeitig verbrauchsärmer als der Vorgänger. Er emittiert zudem weniger Schadstoffe als dieser. Audi hat in der Variante unseres Testwagens das bisherige stufenlose Getriebe „Multitronic“ durch das überarbeitete 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe „S-tronic ersetzt. Feinfühlig, genau auf Sekunden-Bruchteile, kraftvoll und in ihrer Wirkung doch kaum wahrnehmbar offenbart sich jetzt die Kraftübertragung auf die Vorderräder. Wer es dennoch gerne mag, der kann dem Vierzylinder unter Zuhilfenahme der Schaltpaddel, bei Überholvorgängen im unteren Drehzahlbereich noch den passenden Leistungskick verpassen.
Mit 4,94 Metern Länge ist der Audi A6 Avant ein veritables, elegantes Business-Reisefahrzeug mit opulentem Raumangebot. Die weit nach oben schwingende Heckklappe öffnet sich mittels eines Sensors am Schlüssel, zum Schließen genügt ein kleiner Druck auf das dafür vorgesehene Bedienungselement oben rechts in der Hecktür. Hände beschmutzen ist kein Thema (mehr). Der Kofferraum schluckt satte 565 Liter. Die Differenz zwischen Leergewicht (1.735 kg) und zulässigem Gesamtgewicht (2.290 Kilogramm) offenbart alle Optionen von möglicher Zuladung für mehrere Mitfahrer.
Der A6 Avant offenbart wie inzwischen bei Premium-Fahrzeugen dieses Standards nicht mehr anders zu erwarten eine umfangreiche Ansammlung an Fahrer-Assistenzsystemen. Dazu gehören beispielsweise die automatische Geschwindigkeitsregelung „Adaptive Cruise Control“ mit Stop-/Go-Funktion, verschiedene Warnsysteme bei überholenden Fahrzeugen, bei zu weitem Auffahren auf den Vordermann, beim Verlassen der Spur und mittlerweile auch ein bis zu 300 Meter weit „sehender“ Nachtsichtassistent. Die S-Line-Selection unseres Testfahrzeuges bietet weitere Individualisierungsmöglichkeiten und Komfort-Details.
Text und Fotos: Jürgen C. Braun
Technische Daten Audi A6 Avant
Bauweise: fünftüriger Kombi
Motor: Reihen-Vierzylinder-Ottomotor, mit Benzin-Direkteinspritzung, Abgasturboaufladung
Maximale Leistung: 252 PS bei 5.000 – 6.000 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
Beschleunigung 0 auf 100: 6,9 Sek
Hubraum: 1984 ccm
Emissionsklasse: EU 6
Antriebsart: Vorderrad
Getriebeart: 7-Gang S-tronic
Lenkung: Elektromechanische Lenkung mit geschwindigkeitsabhängiger Servo-Unterstützung
Länge/Breite/Höhe: 4,94/1,87/1,46 Meter
Leergewicht: 1.735 Kilogramm
Zulässiges Gesamtgewicht: 2290 Kilogramm
Gepäckraumvolumen: 565 Liter
Preis: ab 47.900 Euro
