Nachdem im letzten Jahr das 2er Coupé und der Active Tourer erfolgreich von BMW eingeführt wurden, gesellt sich ab 28. Februar das neue 2er Cabrio dazu. Vom Vorgänger – dem 1er Cabrio – konnten die Münchner hierzulande 42.000 Einheiten absetzen und daran soll die neue Oben-Ohne-Version anknüpfen. Die Cabrio-Preise liegen circa 5.000 Euro über den vergleichbaren Coupé-Versionen. Das 2er-Cabrio ist ein Cabriolet wie es im Buche steht. Damit ist aber durchaus auch das Sparbuch gemeint, denn gut Ding will bezahlt sein. Im Sinne des kleinen Open-Air-Bayer heißt dies, dass BMW bereits für das Basismodell 218i schlanke 32.200 Euro aufruft und danach sind dem Geldbeutel kaum mehr Grenzen gesetzt.
Die neue Open-Air-Version präsentiert sich wohl geformt mit kurzen Überhängen, langer Motorhaube und mit jenem Schuss Dynamik und Eleganz, die einem offenem Kompaktwagen gut steht, wenn es Erfolg haben soll. Der Münchner ist im Vergleich zum Vorgänger nicht nur um 20 Prozent steifer ausgelegt sondern auch gewachsen. In der Länge hat er um 72 mm (4.432 mm) und in der Breite um 26 mm (1.774 mm) zugelegt. Dank des verlängerten Radstandes (+ 30 mm) auf jetzt 2.690 mm herrscht vorn ein großzügiges Raumgefühl und mit geschlossenem Verdeck können 335 Liter Gepäck (+ 30 l) verstaut werden. Mit geöffnetem Dach sind es 280 Liter – also 20 mehr als bisher. Die Verwandlung zur Open-Air-Version geschieht per Knopfdruck. Innerhalb von 20 Sekunden öffnet beziehungsweise schließt sich die Stoffmütze auch während der Fahrt bei Geschwindigkeiten bis zu 50 km/h. Das Stoffdach selbst wurde durch eine zusätzliche Dämmung für den Verdeckbezug verbessert und dadurch konnten die Innengeräusche bei geschlossenem Verdeck um bis zu 7 dB (A) reduziert werden. Die Sitze – so unser erster Eindruck – sind angenehm straff gepolstert und bieten ordentlich Seitenhalt sowie eine gute Körperabstützung. Das Cockpit ist klar gegliedert und die Instrumente sind im direkten Fahrerblickfeld prima ablesbar.
Für den Vortrieb stehen zunächst ein Dreizylinder-Turbobenziner mit 1,5 Liter (100 kW/136 PS) und zwei Zweiliter-Vierzylinder in den Leistungsstufen 135 kW/184 PS bzw. 180 kW/245 PS. Außerdem ist ein Selbstzünder mit 140 kW/190 PS im Angebot. Die Kraft wird bei allen Modellen serienmäßig mittels einer Sechsgang-Schaltung auf die Hinterräder gebracht. Optional ist für alle Fahrzeuge eine Achtgang-Steptronic (2.100 Euro) erhältlich. Mitte des Jahres werden der Sechszylinder M235i mit 240 kW/326 PS ab 49.100 Euro sowie der 218d und 225d nachgereicht. Alle Motoren haben im Vergleich zum Vorgängermodell um bis zu 20 kW mehr Power und konsumieren durchschnittlich um bis zu 18 Prozent weniger Kraftstoff. Der 190 PS starke 220d (ab 38.050 Euro) benötigt im Schnitt 4,4 Liter und erreicht sein maximales Drehmoment von 400 Nm zwischen 1.750 und 2.500 min-1. Die Benziner sind schluckfreudiger: Hier reicht das Spektrum von 5,5 bis 6,8 Liter und der M235i konsumiert 8,5 Liter im Normverbrauch.
Für erste Testfahrten stand das 228i Cabriolet zur Verfügung, der agile Vierzylinder-Turbo-Direkteinspritzer erreicht sein maximales Drehmoment von 350 Nm zwischen 1250 und 4800 min-1 und entwickelt ordentliche Zugkraft. Die Fahrleistungen – 250 km/h Spitze, 0-100 km/h in 6,0 Sekunden – stellen auch anspruchsvolle Cabrio-Fans zufrieden. Ebenso der Normverbrauch der laut Hersteller mit 6,6 Liter angegeben wird. Die optionale Achtgang-Automatik schaltet sanft und punktgenau. Bezüglich Fahrdynamik, Komfort und Handling ist der offene 2er ein ausgesprochen angenehmes, sportliches Auto, bei dem alles stimmt. Ob auf kurvigen Pisten oder welliger Straßenoberfläche nichts klappert oder knistert. Das gut abgestimmte Fahrwerk federt straff und zugleich komfortabel.
Text und Fotos: Ute Kernbach