Dakar 2015: Weitere Favoriten-Ausfälle

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Nachdem Mit-Favorit Nani Roma nach hohem Zeitverlust seine Dienste in den Service der anderen X-raid-Mini-Teilnehmer gestellt hatte, kam es nun nochmals knüppeldick für ihn: Er verlor ein Rad und dazu soviel Zeit, dass er erst um 22:45 Uhr ins Service Camp einrollte. Eine lange Nacht für Reparaturen stand an und morgens, nach einem kurzen roll out des letztjährigen Siegers verbot der Rennleiter die erhoffte Weiterfahrt. Aus die Maus, schade für einen selbstlosen und fairen Sportsmann. Aber auch das Toyota-Team von Overdrive mit den schnellen Hilux-V8 wurde gerupft: Der bislang Gesamt-Dritte Yazeed Al Rahji, dessen Wüsten-Fahrkünste schon fast an die von Al Attyah reichten, musste seinen Hilux mit irreparablen technischen Schäden für den Rest der Rallye abstellen.

Somit fehlt natürlich auch dem derzeitigen Zweiten, Giniel de Villiers auf dem Imperial-Toyota die Rückendeckung, da sich unmittelbar hinter ihm die Mini- Meute breit gemacht hat. Und deren Stärke scheint ja nun mal ihre technische Zuverlässigkeit zu sein. Holowczyc und Vasilyev lauern und suchen nach Chancen, irgendwie noch aufs Treppchen zu fahren. Al Attyah und Terranova buchten einen Tages-Doppelsieg. Mehr als beachtlich: Der Niederländer van Loon hat sich mittlerweile auf Gesamtrang 4 vorgeschoben. Schnell genug, aber mit viel Chuzpe bei den komplizierten GPS-Findungssuchen und viel Herz und Hirn: Seinen Teamchef Sven Quandt wird es freuen.

Alain Chicherit aus Frankreich fährt ja einen von X-raid präparierten MINI-Buggy, hatte viel Pech am Anfang und belohnte seine Mechaniker mit einem 11. Tagesrang. Der Chinese Zhou Yong mit Andy Schulz als Ansager nebst dem rein deutschen Team Schott/Schmidt auf weiteren Minis liegen bereits unter den guten 20. Und die Markenwertung? Beim Start waren die X-raid-Mini und die Toyota Hilux von Imperial-Overdrive etwa in gleicher Anzahl angetreten. Nun, 2 Tage vor dem Ende der Rallye, sieht es so aus: Platz 1, 3, 4, 6, 9 und 12 in derzeit fester Hand der Treburer, die Plätze 2, 5 und 7 gehen an Toyota. Dazwischen unter den Topp 12: Platz 8 an den nimmermüden Carlos Sousa auf seinem Mitsubishi ASX-Prototyp, Platz 10 für Chabot auf dem besten SMG-Buggy von Philippe Gache, Platz 11 für den ersten Peugeot 2008 DKR, den Stéphane Peterhansel mit kundiger Hand bislang durch so viele Wirrnisse und kleinere Debakel technischer Art gezirkelt hat.

Teamkollege Cyril Deprés quält sich derzeit mit dem verbliebenen zweiten Peugeot auf Rang 35 herum. Peugeot hat eine harte Lehr- und Lernzeit absolviert, ob sie in Zukunft mit von der Partie bleiben, ist noch nicht entschieden. Beachtlich auch: Im Feld der verbliebenen 53 Auto-Teilnehmer der 38. Platz des deutschen Privatteams Schröder/Schröder auf einem Nissan Navara-Pickup. Der 53. im Klassement weist bereits einen Zeitrückstand von über 36 Stunden auf den führenden Al Attyah auf. Ein Zeichen, wie schwer die Veranstaltung ausgeflaggt ist und wie sie sich tatsächlich präsentiert. Das Ziel ist nah und der Qatari will unbedingt seinen zweiten Dakar-Erfolg einbringen, nachdem er bereits vor 4 Jahren auf Touareg gewonnen hatte.

Text: Frank Nüssel
Fotos: Peugeot/Teams

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