Dakar 2015: Psychogeplänkel oder echte Nöte vor dem Start?

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3

Der Weg zum Sieg in der diesjährigen Südamerika-Dakar wird länger und härter als je zuvor. Diese Einschätzung der Fahrer und Serviceteams war zwar auch in den vergangenen Jahren regelmäßig zu vernehmen gewesen, aber 2015 sind da durchaus etliche pikante Würzmischungen mit eingebaut.

Neben höchst anspruchsvollen Etappen zählt auch die Länge dazu: 9.111 Kilometer an 13 Fahretappen. Ferner zählt eine gigantische Marathonetappe dazu mit satten 1.000 Kilometern, auf der keinerlei Service erlaubt ist. Das bedeutet auch, dass nur die maximal 3 erlaubten Ersatzräder mitgeführt werden dürfen. Sven Quandt, Teamchef des deutschen X-raid- Teams dazu: Kein Mechaniker und kein Race-Truck weder in der Etappe noch im Lager … alle Teams müssen sich selbst helfen. Wir haben das extra in einem Camp in Marokko im Oktober 2014 Punkt für Punkt durchgespielt. Durch diese Regelung haben die Fahrerteams besondere Verantwortung: Platte Reifen oder gar mittelschwere Unfälle zählen zu den größten Gefahren, denn man muss dennoch schnell genug sein. Wobei sich X-raid durchaus seiner Favoritenrolle bewusst ist. Gerade deswegen!, meinte Quandt. Beim Wiedereinsteiger Peugeot gibt man sich hingegen nur sehr vorsichtig optimistisch. Peterhansel erzählte uns zwar, wie schnell die Peugeots 2008 DKR sind, wie schnell man durch Löcher brettern könne, aber er wies auch auf ein mögliches technisches Problem hin: Der bärenstarke 6-Zylinder-Diesel gibt satte 340 PS ab, die auf nur 2 Antriebswellen losgelassen werden. Ob die das über so lange Zeit aushalten? Denn der DKR ist als Hecktriebler konzipiert, während die MINI mit ihren 340 PS alle Leistung über 4 angetriebene Räder in den Sand geben. Die Toyota Hilux hingegen treten mit V8-Benziner Triebwerken an und verfügen schon daher wesentlich stabilere und höher belastbare Antriebsachsen für ihre Allradler. So still es in den letzten Wochen und Tagen bei Toyota Südafrika und Toyota Overdrive zuging: Es könnte die Ruhe vor dem Sturm sein, denn man hat dort herzhaft wenig Lust, ein Abonnement auf 2., 3. und 4. Plätze einzufahren. Da Sonntag, 04. Januar, Start war, haben auch diese ganzen Psychospielchen dann ihr natürliches Ende gefunden.

Text: Frank Nüssel/CineMot
Bilder: Teams

Scroll to Top