Erste Erfahrungen: Abarth 695 Biposto

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Vor 50 Jahren wurde der erste Abarth 695, der damals nicht ganz 700 Liter Hubraum und 30 PS hatte, präsentiert. Heute bringt die italienische Sportwagenschmiede einen neuen Abarth 695 Biposto, der von einem 1,4-Liter-Turbobenziner mit 190 PS angetrieben wird. Biposto heißt Zweisitzer und ja die Rücksitze sucht man vergebens. Klein, stark und superschnell ist der jüngste Sproß, den Fiats Tuning-Tochter Abarth jetzt auf den Martkt bringt.

Bereits optisch vermittelt der 3.657 mm lange Kraftzwerg was in ihm steckt. Dazu gehören breitere Stoßfänger, wuchtige Seitenschweller, ausgestellte Radhäuser, ein kleiner Dachspoiler, Titan-Überrollbügel und jede Menge Carbon. Dazu gibt es eine Auspuffanlage von Akrapovic, ein in der Höhe einstellbares Sportfahrwerk von Shox , Bremsen von Brembo und 18-Zoll-Leichtmetallräder. Im Innenraum des 1.647 Millimeter breiten und 1.485 Millimeter hohen Biposto geht es spartanisch zu und alles Überflüssige wie die bereits erwähnten hinteren Sitze, Xenonlicht, Nebelscheinwerfer, Klimaanlage oder ein Audiosystem wurden zugunsten eines möglichst geringen Gewichts (997 Kilogramm) geopfert. Aber für die Sicherheit ist auch gesorgt, das Rennbaby hat serienmäßig ABS, ESP und nicht zu vergessen die gut zubeißenden innen belüfteten Brembo-Bremsen an Bord.

Herzstück ist der 1,4 Liter starke Turbobenziner, der durch seine 190 PS mit seiner üppigen Zugkraft und einem Drehmoment-Bestwert von 250 Newtonmeter bei 3.000 Umdrehungen pro Minute echtes Rennsportfeeling vermittelt. Aus dem Stand stürmt das Wägelchen in nur 5,9 Sekunden auf Tempo 100 und bei freier Fahrt klettert der Tacho zügig bis zur Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h. Damit ist der 695 Biposto der schnellste Serien-Abarth, der nicht für die Rennstrecke gemacht wurde. Der Normverbrauch wird vom Hersteller mit 6,5 Liter pro 100 Kilometer beziffert, wer die Power des Kraftzwergen öfters ausreizt muss natürlich mit spürbar höherem Konsum rechnen. Serienmäßig wird die Kraft mittels einer Fünfgangschaltung auf die Vorderräder gebracht. Optional kann noch weitere Rennsport-Technik geordert werden. Allen voran ein Dog-Ring-Getriebe, dahinter verbirgt sich ein klauengeschaltetes Fünfgang-Renngetriebe. Das Getriebe funktioniert ohne Kupplungsbetätigung und ist mit einem mechanischen Sperrdifferential ausgestattet. Der Aufpreis dafür beträgt stolze 10.000 Euro. Mit weiteren Ausstattungspaketen wie das Kit Racing Windows (2.500 Euro), hier sind die vorderen Seitenscheiben aus Polycarbonat und haben anstatt Fensterheber nur Schiebeöffnungen, oder den 5.000 Euro teuren Kit Pista, Sitzschalen in Carbon mit Vierpunkt-Hosenträgergurten, Renncomputer und Biposto-Helm, kann man locker auf einen Neupreis von 57.400 Euro für die kleine Rennsemmel kommen. Der Basispreis des Rennflohs 695 Biposto beträgt 39.900 Euro. Dafür wird die Fahrfreude groß geschrieben. Ein leichter Tritt auf das Gaspedal und der Power-Zwerg röhrt regelrecht auf und zeigt was in ihm steckt. Hat man sich erst einmal an das Rennsportgetriebe ohne die Kupplung zu bedienen gewöhnt, die funktioniert im H-Schema, dann wird die Kurvenjagd zum reinen Vergnügen.

Die Jahresproduktion (2014) des kleinen Supersportlers, der nur in Performance Grau erhältlich ist, ist bereits ausverkauft. Wer ihn kaufen möchte, kann dennoch bestellen, geliefert wird dann im nächsten Jahr.

Text und Fotos: Ute Kernbach

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