Overdrive: der Hauptkonkurrent zu den X-raid-Minis.

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Es wird viele Geheimnisse rund um die Top-Favoriten bei der nächsten Dakar geben. Die beiden großen Rennställe sind: X-raid im hessischen Trebur unter Führung von Sven Quandt und Overdrive im belgischen Villers-Le Bouillet unter Führung von Jean-Marc Fortin. Das Deutsche Team begann mit Mitsubishi Pajeros, wechselte dann auf BMW-Produkte (die Großindustriellenfamilie Quandt ist Hauptaktionär bei BMW). Erst mit dem X-5, dann mit dem X-3 und zuletzt mit dem Mini, der seit gut 3 Jahren die Cross-Country-Szene ziemlich klar beherrscht. Overdrive unter Fortin begann mit dem Tuning von Nissan Patrol und zuletzt mit Nissan Navara-Pickups und Toyota Hilux-Pickups. Während die Nissan mit ihren 6-Zylinder-Benzinern zwar sauschnell und noch lauter waren, die großen Erfolge aber ausblieben, geht es mit den Toyotas steil bergauf. Die anderen Hilux, die in der Szene sehr erfolgreich sind, stammen vom Toyota Imperial Team aus Südafrika. Beide Hersteller, in Belgien wie auch in Südafrika, setzen die mächtigen V8-Benzintriebwerke von Toyota ein. Und stellen seit gut 3 Jahren die eigentliche nennenswerte Konkurrenz zu dem BMW-Minis dar. Nun arbeiten seit wenigen Tagen die Südafrikaner und die Belgier zusammen: Das Fortin-Team stellt die Service-Lkw für das Team von Hallspeed (Toyota Imperial South Africa) nach dem Motto: gemeinsam zum Dakar-Sieg.

Und für die Belgier fährt auch ein deutscher Lkw den Service: ein von Behringer präparierter 3-Achser von MAN.
Team Overdrive hatte zwar jüngst Adam Malysz als Fahrer/Kunden verloren, sich dafür aber mit namhaften und finanziell starken 8 Fahrerpartnern bestückt: Der Saudi Yazeed Al Rajhi, der gleich zu Beginn des Jahres 2014 die ersten beiden Läufe zum FIA Cross-Country-Weltcup in Russland und Italien souverän gewonnen hatte (dort bereits auf dem Hilux von Overdrive!), der Niederländer Bernard Ten Brinke (ehemals Mitsubishi-Privatfahrer), der Argentinier Lucio Alvarez, ein versierter Wüstenpilot, der seinen langjährigen Stamm-Beifahrer Bernardo Graue an den Mini-Fahrer Terranova verloren hatte, der Pole Marek Dambrowski, der bislang Höhen und Tiefen als Rallyefahrer dicht beieinander abgeliefert hatte, der Franzose Christian Lavieille, der mit einem Buggy stets schnell unterwegs war, Weltmeister in der T2 des Cross-Country-Bereichs und 2011 sogar 8. bei der Dakar. Dazu gekommen sind ferner: der Australier Geoff Olholm (bester CC-Privatfahrer in der australischen Meisterschaft 2014), der Kasache Issabayev, der ehedem diverse Male auf X-raid-Minis mit überschaubarem Erfolg unterwegs war und das Feld vor sich hertrieb. Das Overdrive-Team wird zudem verstärkt durch den Neuzugang des Tschechen Peter Jevie. Beide Teams also von Hallspeed in Südafrika (mit dem Dakar-Ex-Sieger Giniel de Villiers und Leeroy Poulter) und Overdrive aus Belgien bringen insgesamt 10 Top-Toyota Hilux an den Start.

Damit liegen sie auf Augenhöhe mit dem Aufwand, den das Mini-Team von X-raid betreibt, denn auch bei den Servicefahrzeugen herrscht Egalité : 8 Service-Trucks, zwei Race-Trucks, die die gleiche Strecke wie die Racer fahren müssen und wichtigste Ersatzteile für die Hilux transportieren und in Wertung liegen, ein T2-Hilfsfahrzeug (Fast Assistance), dazu 10 Fahrzeuge für Management und wichtiges Einsatzpersonal. Diesen Aufwand können sich private Teams nicht erlauben: Einer der Gründe, warum auch der nächste Dakar-Sieger mit Sicherheit unter den genannten Semi-Werksteams zu finden sein wird.

Text: Frank Nüssel
Fotos: Teams

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