Liebe Leserin!
Lieber Leser!

Das Autojahr 2014 neigt sich allmählich seinem Ende entgegen. Die meisten Messen sind in diesem Falle zwar nicht gelesen, aber wir haben sie – mit Ausnahme sicherlich des Tuning-Tempels Essen Motor Show – hinter uns. Und Spektakuläres wird es an Neuvorstellungen bis zum Jahreswechsel auch nicht mehr geben. Vielleicht aber erleben wir doch noch bei der sich letzten bietenden Gelegenheit dieser Art einen Fingerzeig auf das, was uns in den nächsten Jahren im wahrsten Sinne des Wortes „blühen“ wird.
Denn bei der Los Angeles Motor Show, die in wenigen Tagen im äußersten Westen der USA beginnen wird, stellt Audi eine Konzeptstudie vor, die das „neue Gesicht“ der Ingolstädter vorweg nehmen soll. Handelte es sich dabei um irgendeinen anderen Hersteller, wäre mir die Ankündigung dieser Studie sicherlich nicht so sehr aufgefallen. Schließlich sind schon etliche Design-Phantastereien dieser Art der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden, ohne dass später auch nur ein einziges Auto, das auch nur im entferntesten eine Ähnlichkeit damit gehabt hätte, auf unseren Straßen gesehen worden wäre.Doch beim Namen Audi bin ich hellhörig geworden. Vieles, was aus Ingolstadt kam, und als „Spinnerei“ oder Zukunftsmusik aus dem nächsten Jahrhundert abgestempelt wurde, geriet schneller zum Serienprodukt, als man das hatte erwarten können. Der Audi A2 beispielsweise, der damals seiner Zeit meilenweit voraus war und vielleicht auch deshalb wirtschaftlich kein Bestseller werden konnte. Oder – natürlich – der TT, der zwar aufgrund seiner nicht gerade problemlosen Fahreigenschaften und einer daraus resultierenden Unfallserie schnell ins Gerede kam. Der TT wurde zur wahren Design-Ikone, egal ob als Coupé oder als offener Alltagsbegleiter. Ich erinnere mich noch heute an die Schlagzeile, die ich selbst gewählt hatte, nachdem feststand, dass dieses Auto so in Produktion gehen sollte, wie es als Studie gezeigt worden war: Die Headline lautete damals: „Sie bauen ihn wirklich.“

Wenn Audi jetzt schon Wochen vor dieser für den US-Markt sehr bedeutsamen Messe erklärt, dort eine Konzeptstudie zu zeigen, die „das neue Gesicht der Marke“ vorweg nehmen werde, dann ist das mehr als nur das übliche Ballyhoo vor einer solchen Veranstaltung. Audi war immer ein unkonventioneller Vorreiter in Sachen Performance eines Autos. Audi verstand es aber auch, den optischen Auftritt und die Umsetzung in die Alltagspraxis auf logische und machbare Art und Weise miteinander zu verbinden. Von daher bin ich gespannt, was die Ingolstädter sich für ihren Stand auf der L. A. Motor Show haben einfallen lassen.

Das betreffende Showcar soll „einen Neubeginn im Audi-Design“ einläuten, ließen die Herren aus der Marketing-Abteilung des Herstellers verlauten. Der neue Audi-Designchef Marc Lichte kam von der großen Mutter Volkswagen zur Tochter nach Ingolstadt. Er war unter anderem für das Gesicht des neuen, aktuellen, Golfs verantwortlich. Mag sein, dass er sich nun etwas mehr „austoben“ darf und soll. Denn schon länger wird darüber spekuliert, dass ein „A9“ als ein stark motorisiertes, sportliches Coupé oberhalb der Oberklasse-Limousine A8 im Gespräch sein soll.

In wenigen Tagen werden wir schlauer sein. Ich bin gespannt.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Ihr Jürgen C. Braun

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