Dakar 2015: Wer trainiert wo?

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Es gibt eine stattliche Reihe von Cross-Country-Veranstaltungen auf der Welt. Die berühmteste ist die Dakar, die seit 6 Jahren in Südamerika stattfindet. Ebenfalls dort läuft eine Reihe, die sich Dakar-Series nennt und 4 Veranstaltungen aufweist. Diese werden von überwiegend südamerikanischen Teams bestritten, die sich unter anderem dann auf die echte Dakar vorbereiten. Europäische Teilnehmer sind rar und nur, wer die finanziellen Mittel besitzt, startet dort, um letzten Feinschliff an Fahrerteams und Fahrzeugen für die ganz große Prüfung im Januar 2015 vorzunehmen. Die Streckenführung der Dakar-Series verläuft häufig auf Teilstrecken der großen Dakar, was eine Teilnahme an den Series sinnvoll macht. Nach dem letzten vollen Werksengagement von VW bei den ersten 3 südamerikanischen Dakar- Rennen war kein reines Werksteam mehr anzutreffen. Aber: Werksunterstützte Rennställe und Bewerber tauchten auf mit exzellentem Material und komfortablen Etatmitteln, die es ermöglichten, auch Welt-Spitzenpiloten aus der Cross-Country-Szene zu verpflichten: Peterhansel (Peugeot 2008 DKR), Al Attyah (Toyota Overdrive Hilux V8), Sainz (Peugeot), de Villiers (Toyota), Roma (X-raid MINI) und andere.

So machen heute die Semi-Werksteams von Toyota Overdrive, X-raid MINI All4 Racing, Nissan Overdrive und Speed-Hummer (Robby Gordon) die Top-Platzierungen gewöhnlich unter sich aus. Über den Wiedereinstieg von Dakar mit gleich 3 Fahrzeugen darf zwar noch etwas gerätselt werden, aber der 2008 DKR mit Heckantrieb auf nur 1 Achse scheint bereits sehr ausgereift zu sein: ein möglicher Kandidat auf den nächsten Sieg. Und wo wird nun trainiert? Peugeot turnt durch die fast menschenleeren Gefilde Südfrankreichs in sandigem Geläuf, Toyota Overland düst durch die Namib-Wüste in Südafrika, die MINI All4 Racing von X-raid machen Feinschliff bei der OiLibya-Rallye in Marokko mit beachtlichem Aufwand.

Zudem fand gerade in Westaustraliens Outback die Australasian-Safari statt. 5.000 Kilometer quer durchs Land und mehrfach an der Küste entlang. Startort war Perth, Zielort Kalbarri am Pazifik. Eine ganze Woche über Stock und Stein, durch Wadis und Tiefsand. Schon 1985 wurde dort gestartet und berühmte Namen gaben der Safari besonderes Gepräge: Afrika-Dakar-Sieger Shinozuka, Henri Magne, Gaston Rahier und Cyril Deprés, der auch 2015, diesmal auf 4 Rädern, für Peugeot antritt. Bei der Safari traten Teilnehmer u. a. aus Malaysia, Brasilien, China, Japan, Südafrika, Dubai und Neuseeland an. Einige davon nahmen die Chance wahr, sich und ihren Rallyefahrzeugen nochmals intensiv auf den Zahn zu fühlen, um optimal für die nächste Dakar gerüstet zu sein. Gewonnen haben die Safari übrigens zwei alte Kämpen dieser Veranstaltung, die seit langen Jahren mit von der Partie sind: Steve Rile/Dave Mc Shane auf einem VF Holden(einem US-amerikanischen General Motors Derivat) und auf Rang zwei Greg Scanlon/Liam Nunns, die einen Nissan Patrol ARB pilotierten. Die diesjährige Strecke zeichnete sich auch durch landschaftlichen Reiz aus, schließlich gingen etliche Kilometer an der Pazifik-Küste entlang.

Text: Frank Nüssel/CineMot
Bilder: 4×4.pasion.com

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