Buchtipp – Yvonne de Bark: Mann zu verschenken.

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Danach musste die Buntwäsche gemacht werden, eingekauft, Hemden in die Reinigung gegeben, gestaubsaugt und die im Internet bestellten Stiefel bezahlt werden. Ach ja, und Frau Meising von nebenan bekam noch zwei Eier zurück.

Das kann ein Ausschnitt aus einem guten Leben sein. Wenn es passt und die zwischen Ehepartnern vereinbarte Rollenverteilung für beide in Ordnung geht. Bea ist Ende 30, hat nicht mehr Stress mit ihren Kindern als in deren Alter üblich (das Heranwachsen des Nachwuchses ist vor allem dadurch geprägt, dass die Eltern eine Zeitlang sehr schwerig sind), und finanzielle Sorgen gibt es nicht.

Die Unzufriedenheit in ihrem Leben liegt nicht in der hier ausschnittsweise beschriebenen Routine begründet. Sie muss nun auch nicht unbedingt die abgebrochene Berufsausbildung (die Ehe kam dazwischen) beenden, keine Kurse absolvieren und auch sonst nichts zur vielzitierten Selbstverwirklichung unternehmen. Nein, ihr Problem kurz vorm 40sten ist so prekär wie einfach: Sie liebt ihren Mann nicht mehr.

Nun ist es so: Ein Auto lässt sich reparieren (aber auch da gibt's Grenzen). Ein Loch in der Lieblingsjeans kann man stopfen, je nachdem, wie das gemacht wird und wo es ist, sieht das hinterher keiner. Aber ob aus einer gewesenen eine wieder bestehende Liebe wird, das ist mit keinem Rezept dieser Welt zu beantworten. Und so lässt sich Bea etwas sehr Unkonventionelles einfallen, um aus der Misere herauszukommen, ohne einen familiären Kollateralschaden anzurichten.

Yvonne de Bark variiert ein sicher nicht neues Thema, in dem sie viele treffende Pointen in einem komprimierten Stil unterbringt. Kein Wort zu viel, und trotzdem liest sich's flüssig. Und die Problematik betrifft sicher nicht nur Frauen.

Yvonne de Bark: Mann zu verschenken. Solibro Verlag; 12,80 Euro.

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