Liebe Leserin!
Lieber Leser!

Oldtimer, sind, entgegen einer landläufigen Theorie, nicht etwa im Kommen. Nein, sie sind schon da, mitten in der automobilen Gesellschaft. Denn die Definition eines Oldtimers besagt unter anderem, dass Fahrzeuge, die ein „Kraftfahrzeug-technisches Kulturgut“ sind, mindestens 30 Jahre alt sein müssen, um das begehrte „H“-Schild für den Begriff „historisch“ zu erhalten und damit auch steuertechnisch (191, 73 Euro p. a.) in den Genuss dieser Spezies von Automobilen zu kommen.

Das bedeutet nichts anderes, als dass inzwischen Fahrzeuge, die Mitte der 1980er-Jahre zum ersten Mal zugelassen worden sind, schon demnächst als Oldtimer durchgehen. Das muss also nicht unbedingt ein DKW, ein Goggomobil oder ein „Cremeschnittchen“ der frühen Jahre gewesen sein. Nein, auch ein profaner Golf oder Astra der Gründerjahre gehört schon in diese Kategorie.

Und dennoch, Oldtimer machen Spaß. Vor allem dann, wenn sie gepflegt sind und der geputzte Chrom oder der gewienerte Lack in der Sonne blinken. Aber die überalterte Technik hat auch mitunter ihre Tücken. Und dann kommt es zu Pannen oder Unregelmäßigkeiten, vor denen die Besitzer (und Fahrer) von Autos neueren Datums in der Regel verschont bleiben. Was also tun bei derlei Ungemach und bösen Überraschungen? Wer sich gegen Unliebsamkeiten jedweder Art vorsehen und absichern möchte, der ist als reiner Genussmensch in Sachen Oldtimer-Dasein und als Laie in Sachen Technik auf fachkundige Unterstützung angewiesen.

Automobilclubs und Versicherer bieten in der Regel umfangreiche Mobilitäts-Garantien an. Die Jahresbeiträge sind unterschiedlich, die günstigsten gibt es bereits ab etwa 30 Euro. Wer wegen einer Panne mit einem Oldtimer liegen bleibt, der ist in der Regel mit einem Schutzbrief abgesichert, beteuert Peter Schneider, der Präsident des Bundesverbands für Clubs klassischer Fahrzeuge (Deuvet). Die enthaltenen Leistungen wie Abschleppen in die nächste Fachwerkstatt, Ersatzteilbestellung und Ersatzwagen sorgen in der Regel für schnelle Lösungen.

Doch auch einige Automobil-Hersteller haben dieses Geschäftsfeld jetzt für sich entdeckt. So hat beispielsweise die Klassikabteilung von Jaguar Land Rover, Jaguar Heritage, einen entsprechenden eigenen Service. Allerdings ist das Angebot an eine jährliche Wartung bei einem Jaguar-Heritage-Händler geknüpft. Auch bei Volkswagen oder Porsche sind alte Schätzchen offensichtlich gut aufgehoben. Bei Porsche müssen die Fahrzeuge ein hauseigenes „Classic-Card“-Programm absolvieren, bevor sie in den Hauservice integriert werden können. Volkswagen dagegen lässt verlauten, man unterscheide nicht mit einer Mobilitätsgarantie zwischen Neuwagen, Gebrauchten und Oldtimern. „In der Regel kennen sich die Fachkräfte in den Werkstätten auch mit historischen Volkswagen aus, erklärte VW-Sprecher Enrico Beltz, auf eine entsprechende Anfrage.

Mein Tipp, liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie bereits im Besitz eines Fahrzeugs sind, das noch vor nicht allzu langer Zeit im normalen Straßenverkehr gar nicht aufgefallen wäre, in Kürze aber als Oldtimer gilt: Lassen Sie das Fahrzeug checken und zwar nicht nur bei einem der Autoclubs oder einem Versicherer. Viele Hersteller, nicht nur die an dieser Stelle exemplarisch erwähnten, kümmern sich oft sehr liebevoll um ihre „Ahnen.“

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Ihr Jürgen C. Braun

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