Test-Tour: Opel Zafira 1.6 CDTI

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Was Opel jahrelang versäumt hat, holt man in Rüsselsheim jetzt im Eiltempo nach: Mit neuen Motoren, aber auch neuen Getrieben quer durch die gesamte Modellpalette stellt sich der Hersteller für die aktuellen Anforderungen aber auch für die zukünftigen Herausforderungen auf. Jüngstes Beispiel dieses groß angelegten Antriebs-Relaunchs ist der Kompaktvan Zafira, der ab sofort mit zwei Downsizing-Dieseltriebwerken erhältlich ist. Wir fuhren den Opel Zafira mit dem neuen, 136 PS starken CDTI-Motor.

Der Zafira, vom kleinsten Diesel bis hin zu den rasanten OPC-Sondermodellen, ist ein durchdachtes und praktikables Großraum-Fahrzeug für die Familie oder auch für Singles, die mal das eine oder andere größere Gerät zur sportlichen Freizeit-Bewältigung unterbringen wollen. Sein Problem bis dato: Die Motoren. Die Rüsselsheimer setzten mit Antriebs-Aggregaten wie etwa dem Zweiliter-Turbodiesel (zu) lange auf die Powertrain-Kooperation mit Fiat, die schon seit 1997 Bestand hatte. Dieser Commonrail-Direkteinspritzer wirkte in seinen vier Leistungsstufen dann irgendwann wie ein (fast) aus der Welt gefallenes Konzept.

Die Leistungs- und Verbrauchsdaten des neuen Diesel-Triebwerks stimmen im Vergleich zu den Vorgängern zumindest einmal neugierig. 320 Newtonmeter, 136 PS aus knapp 1,6 Liter Hubraum: das ist das, was man unter dem fast schon klassischen gewordenen Downsizing-Prinzip versteht. Entscheidend für die Akzeptanz beim Kunden aber dürfte neben dem Fahrverhalten aber vielmehr der wirtschaftliche Aspekt sein. Einen knappen halben Liter weniger Dieselkraftstoff als der bisherige 130 PS starke Zweiliter verspricht Rüsselsheim mit dem neuen Motorenangebot. Zukunftsweisend ist vor allem die Tatsache, dass der Neue bereits die Abgasnorm Euro 6 erfüllt.
Dem 136-PS-Dieel haben die Rüsselsheimer vor allem eines eingebleut und eingebaut: Etwas mehr Lauf- und Fahrkultur bitte. Wo das Vorgänger-Aggregat schon rein akustisch seine Selbstzünder-Herkunft durch lautstarkes Nageln nicht verleugnen konnte, braucht der nur 1,6 Liter große Nachfolger diese anfänglichen Untugenden nicht mehr. Die Maschine dreht gleichmäßig ohne zusätzlichen Leistungsschub nach oben.

Auch frühes Heraufschalten macht dem Motor kaum etwas aus: Von wegen abstürzen in den „Keller“ und sich dann unten rum irgendwo verhaspeln. Es fährt sich bedeutend „runder, ökonomischer und eben kultivierter mit diesem Triebwerk, obwohl diesem die ganz großen Leistungsspitzen noch abgehen. Lediglich beim Wiederanfahren nach einer kurzen Start/Stopp-Phase muckt er noch ein wenig auf. Aber auch dies nur in ganz geringen Nuancen. Mit unserem Verbrauch von 6,6 Litern Dieselkraftstoff auf 100 Kilometer liegt der neue 1,6 Liter CDTI einen kompletten Liter unter dem, was sich der Vorgänger so „reinzog“. In Verbindung mit dem neuen Fahrgefühl ein echter Schub nach vorn für ein Fahrzeug, das konzeptionell bisher ohnehin überzeugen konnte.

Die Preisliste für den Opel Zafira Tourer 1.6 CDTI beginnt bei 28.250 Euro in der Ausstattungsvariante „Selection“. 33.300 Euro kostet er in der höchsten Ausstattungsstufe „Innovation.“

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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