Buchtipp – Liebling verzweifelt gesucht

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Der Alptraum aller Tierliebhaber: Das Haustier, natürlich geschätztes Familienmitglied und nicht nur Accessoire zum Kraulen und vielleicht auch Angeben, kommt nicht mehr zurück. Dann kann die letzte Rettung Eveline Kosenbach sein. Sie arbeitet in Deutschlands einzigem Tierheim, das eine Vermisstenstelle für Tiere unterhält.

Kürzlich ging durch die Medien, vor allem durchs Internet, wie ein Kater nach Jahrzehnten wieder zu seinem Besitzer, pardon, Diener kam. Der Besitzer, pardon, Diener, lebte inzwischen weit weg vom ehemaligen Wohnort, an dem der Kater seinerzeit abhanden kam. Selbst im Tierheim war man überrascht, dass der Kater seinen Menschen umgehend wiedererkannte, nachdem er zuvor grundsätzlich zu allen Zwei- und Vierbeinern Distanz gehalten hatte.

Man muss schon Überzeugungstäterin sein, um so zu arbeiten wie Eveline Kosenbach. Sie lässt wirklich nichts unversucht, wenn es um ihre ungewöhnliche Art der Familienzusammenführung geht. Dass sie selbst in vierbeiniger Begleitung ist, muss schon nicht mehr eigens erwähnt werden. Es lohnt sich aber, weil auch das eine sehr berührende Geschichte ist. Denn einem Chow-Chow – die Hunderasse ist für ihren Eigensinn bekannt – nach unschöner Biographie noch glaubhaft zu machen, dass es auch gut gesonnene zweibeinige Wesen gibt, ist schon ganz große Kunst. Eveline Kosenbach ist sie gelungen.

Eveline Kosenbach/Bettina Lemke: Liebling verzweifelt gesucht. Aus dem Leben einer Tierfahnderin. Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv); 14,99 Euro.

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