Baja Aragon: 6 Mini für ein Hallelujah?

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Er will unbedingt zum siebten Mal den Konstrukteurs-Titel (wie er in der Formel 1 heißt) ins hessische Trebur holen für seine Firma X-raid: Sven Quandt, Teamchef und Eigner. Dafür ist er bereit, gleich 6 Mini All4 Racing an den Start zu bringen. Und, bitteschön, die Teams sollen fleißig Punkte sammeln für den Titel. Das Aufgebot liest sich wie ein Ausschnitt aus dem Who is Who? der Fahrerprominenz: Letzter Dakar-Sieger Nani Roma erklärt als Spanier die Aragon als Heimspiel, und will sie natürlich gewinnen vor den einheimischen Fans und Freaks. Orly Terranova, 2014 Fünfter der Dakar, fährt seinen ersten Wettbewerb nach einem halben Jahr der Ruhe nach der Dakar. Vladimir Vasilyev führt den Pokalwettbewerb derzeit mit 39 Punkten an, will und muss ordentlich Punkte mitnehmen, um seinem hartnäckigsten Verfolger, der bereits 2 Rennen heuer gewonnen hat, dem Saudi Yazeed Al Rahji auf dem schnellen Toyota Hilux (V8), keine unnötigen Punkte zu überlassen. Erik van Loon aus den Niederlanden hat bereits seine Reife in Arabien nachgewiesen und wird auch angreifen. Martin Kaczmarski, der junge Pole, Zehnter bei der letzten Dakar, muss auch Punkte fürs Haus einfahren. Und Aidyn Rakhimbayev aus Kasachstan schießt sich langsam aber sicher ebenfalls auf den MINI ein.

Unter den Teilnehmern schwelt seit Wochen eine gewisse Verstimmung über den massiven Auftritt des X-raid- Teams: … die machen alles platt mit ihren enormen finanziellen Mitteln, haben natürlich auch viele und gute Sponsoren, die von den Fahrern mitgebracht werden … so ein deutscher Rallye-Mechaniker, der in ausländischen Diensten steht. Klingt harsch. Trifft aber wohl die Sache nicht nur am Rande (man denke an die ehemalige Dominanz von Ferrari oder heute Mercedes in der F1).Nicht zu vergessen aber auch die zahlreichen Teams aus der Mitte und dem Osten Europas und aus Arabien, die mit richtig starkem Material unterwegs sind und nicht bereit, sich unterbuttern zu lassen.

Diesem wohl gelungenen Mix an Marken und Fahrern ist der hohe Grad an Akzeptanz dieser schon klassischen Baja bei den Teilnehmern zu verdanken. Dazu eine knackige Streckenführung mit relativ kurzen Etappen, die es aber in sich haben: Kurven, Kuppen, Sand, Gestein und meist viel, viel Staub. Da ist es wichtig, wer nach dem Prolog am 19. Juli ganz vorne steht: Der muss keinen Staub seiner Vordermänner schlucken. Aber dafür sehr gut navigieren, um den rechten Pfad zu finden. Spuren zum Nachfahren gibt es nämlich nicht für den Ersten.

Text: Frank Nüssel/CineMot
Fotos: Teams

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