Nadja hat ihn zur Verzweiflung gebracht. Weswegen Andreas Hoeglauer sie mit einer Bezeichnung charakterisiert, die wir hier nicht wörtlich wiedergeben wollen. Eltern kennen eine ähnliche Bezeichnung für Kinder, mit denen sie ihren Nachwuchs nicht gerne zusammen sehen.
Andreas Hoeglauer ist Fahrlehrer. Und hat als solcher mit den Sorgen von Eltern einiges gemeinsam, auch wenn die Beziehung naturgemäß keine private ist. Aber manchmal hat er auch die Eltern seiner Schüler gegen sich. Weil der Lappen eben her muss, egal wie. Nur, dass es dem Gesetzgeber zum Glück nicht egal ist, vor das Vergnügen des Führerscheins die erfolgreich absolvierte Prüfung gesetzt wurde und der Weg dahin bisweilen die Weisheit bestätigt: Das Leben ist kein Ponyhof.
Es gibt Schüler wie den älteren Herrn, dessen Fahrschulstunden mittlerweile eine dreistellige Zahl ergeben. Es gibt die erwähnte Nadja – pampig, respektlos, egozentrisch. Es gibt Schüler, deren Prüfung nach wenigen Sekunden zu Ende ist – nicht übertrieben. Es gibt aber auch Schüler, die manchmal schlauer sind als der Fahrlehrer und die fatalen Folgen eines plötzlichen Regengusses beim Motorradfahren besser einschätzen. Nein. Nicht in puncto Sicherheit. Sondern hinsichtlich der angemessenen Kleidung. Es gibt natürlich jene Talente, die – wie Hoeglauer sinngemäß schreibt – im früheren Leben mal Auto gewesen sein müssen. Sie brauchen nur noch das zu lernen, was die Formalien vorschreiben. Und, pardon, es gibt auch unter den FahrLEHRERN Exemplare, die einen anderen Beruf schwänzen.
Andreas Hoeglauer erlebt täglich Unglaubliches. Lesen Sie dieses Buch in der Buchhandlung Ihres Vertrauens nur an, wenn Sie dort ohnehin gut gelitten und Lachanfälle Ihnen verziehen werden. Dass er uns an seinen Erlebnissen teilhaben lässt, ist für die Leserschaft sicher vergnüglicher als für den, der's erlebt.
Andreas Hoeglauer: Vorsicht, Fahrschüler! Unglaubliches aus der Fahrschule.
Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag; 9,95 Euro.
