Erste Erfahrungen: Audi A3 Sportback e-tron

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Audi hat jetzt einen Kompaktwagen vorgestellt, der Gutes aus zwei Welten in sich vereinigt: den Plug-In-Hybriden A3 e-tron. Warum zwei Welten? Nun, da haben wir zunächst die alte Welt der Verbrennungsmotoren, um präzise zu sein ein unspektakulärer Antrieb, der eigentlich keiner besonderen Erwähnung bedarf, wenn nicht … ja, wenn nicht dieser fossile Antrieb mit einer zukunftsträchtigeren Technologie der neuen Welt verbunden wäre: Einem Elektroantrieb, der nicht nur sehr dynamische Fahrleistungen ermöglicht, sondern auch gleichzeitig Verbrauchswerte, die extrem gut sind. Die Preise für den ausschließlich als Fünftürer erhältlichen Ingolstädter, der seit Juli bestellt werden kann und ab November ausgeliefert wird, beginnen bei 37.900 Euro. Für einen A3 Sportback mit 1,4 Liter mit 150 PS mit S-tronic und S-Line-Ausstattung – ohne zusätzlichen Elektroantrieb – zahlt man stolze 10.000 Euro weniger. Allerdings lässt die Serienausstattung des e-tron mit beispielsweise Komfortklimaautomatik, sieben Airbags, Bremsassistent Folgekollision und LED-Scheinwerfern auch keine Wünsche offen.

Der 4.312 mm lange, 1.785 mm breite und 1.424 mm hohe Plug-In-Hybrid ist optisch kaum von seinen konventionellen Brüdern zu unterscheiden, die Revolution steckt unterm Blech. Am Heck fällt lediglich die neu gestaltete Schürze auf und der Kofferraum fällt etwas kleiner (- 100 Liter) aus, da unter dem Laderaum der 40 Liter Kraftstofftank und die 12-Volt-Batterie für die Niedervolt-Verbraucher liegen. Hinter der Heckklappe können 280 Liter bis maximal 1.120 Liter verstaut werden. Hinter den vier Ringen an der Front des Wagens ist der Anschluss für das Ladekabel, mit dem sich die unter der Rücksitzbank untergebrachte Lithium-Ionen-Batterie füllen lässt. Das 125 Kilogramm schwere Batteriesystem speichert 8,8 kWh, besteht aus 96 Zellen und wird über vier Kühlplatten temperiert. Mittels austauschbarer Anschlussstecker kann der A3 e-tron sowohl an einer Haushalts- oder Industriesteckdose geladen werden. Die Ladezeit beträgt zwischen 3:45 Stunden an der konventionellen Steckdose und 2:30 Stunden am Starkstromanschluss.

Herzstück ist die Kombination aus einem sparsamen 1,4-Liter-Benzinmotor und eines Elektromotors für die Vorderräder. Im Falle des Ingolstädters ist das ein 110 kW/150 PS starker Vierzylinder-Benzindirekteinspritzer und ein emissionsfreier 75 kW Elektromotor mit einem neuentwickelten Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe, das in den Elektromotor integriert wurde. Die Gesamtleistung der beiden Motoren beträgt 150 kW/204 PS und das kombinierte Drehmoment liegt bei maximal 350 Nm. Audi gibt den Normverbrauch des A3 e-tron mit 1,5 Liter auf 100 Kilometer an (CO2: 35 g/km). Einmal Platz genommen und auf dem Startknopf gedrückt, hört man zwar nichts, aber die Instrumente verraten die Betriebsbereitschaft. Nach dem Einlegen der Fahrstufe des Doppelkupplungsgetriebes setzt sich durch leichtes Gasgeben der e-tron lautlos in Bewegung. Je nach Pedalstellung und Fahrprogramm kann der knapp 1,6 Tonnen schwere Fünftürer in der EV-Einstellung bis zu 130 km/h schnell rein elektrisch fahren. Über eine Taste auf der Mittelkonsole kann zwischen vier Fahrprogrammen (EV, Hybrid hold, S für Boosten, Auto) gewählt werden. Die elektrische Reichweite beträgt bis zu 50 Kilometer bei vollem Batteriestand und sanfter Fahrt. Der Fahrer erhält über die Instrumententafel den aktuellen Fahrzustand zwischen Rekuperation und Boosten. Sobald das Gaspedal tief durchgedrückt wird startet der Vierzylinder durch und beide Motoren arbeiten zusammen. Im Sportmodus sprintet der Ingolstädter in 7,6 Sekunden auf Tempo 100 und kapituliert erst bei Spitze 222 km/h. Bei einer 107 Kilometer langen Testfahrt rund um Wien lag unser Verbrauch bei 4,4 Litern. Erwähnenswert ist, dass das Zusammenspiel der beiden Motoren optimal funktioniert und das neu entwickelte Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe vorbildlich arbeitet.

Ute Kernbach

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