In unserem Vorbericht an dieser Stelle (www.kues.de) vom 19. Mai hatten wir bereits darauf hingewiesen: Auf den Kampf nicht nur unter den Spitzenfahrern und Favoriten untereinander, sondern auch auf die Auseinandersetzung unterschiedlicher technischer Systeme.
V8-Toyota-Benzin-Motoren in den diversen Hilux-Modellen und V6-Diesel-Aggregate bei den mitfavorisierten Mini All4 Racing aus dem X-Raid-Team. Und genauso kam es. Zahlreiche einheimische Teilnehmer profitieren von ihren Sand-Schotter-Wüstenkenntnissen sowie von der heimischen und lokalen Umgebung.
Mitfavorit Nasser Al Attiyah hatte den Prolog gewonnen und durfte den Start zur 2. Etappe einläuten. Das hatte Vor- und Nachteile: Zum einen hatte er freie Sicht nach vorne, ohne in Sand- und Staubfahnen Blindflug zu praktizieren, zum anderen musste er Pfad-Finder spielen. Was ihm nicht gut bekam. Mit Co-Equipier Matheu Baumel (Frankreich) verfuhr sich der Qatari und fing sich satte 13 Minuten ein, die ihm wie Pech an den Fersen hafteten.
Hauptgegner war diesmal nicht Stallgefährte Vasiliy Vasilyev, sondern Mitfavorit Yazeed Al Rahji (Saudi Arabien) auf dem Hilux-V8. Der machte dann fast alles richtig, gewann und setzte sich an die Spitze. Nasser eroberte sich am nächsten Tag gleich 3 Plattfüße und gewann dennoch die Tagesetappe, Gratulation zu dieser Leistung!
Nicht still und leise, sondern konstant flink unterwegs war der Pole Marek Dabrowski auf dem 2. Hilux und liegt derzeit auf Rang 3. Vasilyev hatte Pech, eine Schraube am Querlenker hatte sich verabschiedet, was dem Russen einen Zeitverlust von einer Stunde, trotz Selbstreparatur, bescherte. Somit liegt der Russe derzeit auf Gesamtrang 4, gefolgt von zwei überraschend mutig gefahrenen Hummer H3-Evo-Teams: Miroslav Zapletal (Tschechien) und Sazonov aus Kazachstan. Dazwischen noch auf Rang 5: Der Niederländer Erik van Loon, der erst seine 2. Rallye auf dem 3. Mini des X-Raid-Teams bestreitet.
Das Hauen und Stechen geht munter weiter, es ist schließlich erst Halbzeit. Wir berichten an dieser Stelle natürlich über den Ausgang.
Text: Frank Nüssel/CineMot
Fotos: Teilnehmer-Teams
