Liebe Leserin!
Lieber Leser!

Hatten Sie in den Tagen vor dem Oster-Wochenende auch so einen Stress beim Einkaufen für die Feiertage? Die Stadt voller hektischer Menschen. Und voller Autos natürlich, für die (fast) nirgendwo ein Parkplatz zu ergattern ist. Und wenn dann womöglich doch mal einer in Sicht ist, dauert es „ewig“, bis die „Karre“ endlich vorschriftsmäßig in der kleinen Lücke steht, die sich da aufgetan hat.
Vielleicht, liebe Leser, haben Sie es aber auch einfach selbst verbockt, weil Sie Ihre Frau nicht ans Steuer gelassen haben. Denn, so eine Pressemitteilung in dieser Woche: Laut einer aktuellen Untersuchung schneiden Autofahrerinnen besser ab, wenn es darum geht, ein Auto möglichst schnell in eine Parklücke zu bugsieren. Aha! So. Na, das sitzt! Das trifft uns Männer dann aber doch wohl wirklich da, wo es richtig weh tut: Unsere Frauen parken besser ein als wir? Geht’s uns jetzt an die letzte Bastion virtueller Männlichkeit?

Diesem ungeheuren Tatbestand müssen wir auf die Spur gehen. Also: Wer kam eigentlich auf dieses erschütternde Ergebnis? Ausgangsort des perfiden Geschehens ist die „Duale Hochschule Baden-Württemberg“ in Mannheim. Studenten dieses Instituts positionierten sich in Parkhäusern und beobachteten insgesamt 411 Autofahrer/innen dabei, wie schnell oder langsam, geschickt oder ungeschickt sie im Stande waren, ihr Auto in Parklücken zu rangieren. Und das Ergebnis: Frauen stellen sich dabei einfach geschickter an.
Sie benötigten, so die Studenten, im Durchschnitt 17 Sekunden für ein Parkmanöver. Männer brauchten ab dem Moment, in dem sie eine Lücke entdeckt hatten und die Stoppuhr zu laufen begann, 3 Sekunden mehr, um das Auto abzustellen. Prozentual sind das, wenn mich mein mathematischer Genius nicht täuscht, so ungefähr 17 – 18 Prozent mehr als das bei den Vertreterinnen des weiblichen Geschlechtes der Fall ist. Aber, wie das Leben so spielt: Kein Unglück ist so groß, dass nicht doch noch ein Glück dabei im Spiel ist. Denn weise Soziologen und Verhaltensforscher haben nämlich herausgefunden, dass man das Ergebnis aus dem Parkhaus nicht etwa 1:1 ins „mobile Kampfgetümmel“ übertragen könne. Denn auf einer befahrenen Straße sähe das Bild ganz anders aus. Im Verkehr käme der soziale Druck hinzu, dass man einparken müsse, argumentierte Studienleiter Martin Kornmeier. Und fügt an: Ich glaube, dass Männer dann schneller wären.“

Was ich von dieser x-ten Studie zum besagten Thema halte, möchten Sie jetzt sicher auch noch wissen: Nun, sagen wir es mal so. Wissenschaftlich betrachtet, würde ich sagen, es ist nicht empirisch belegt. Der gesunde Menschenverstand sagt mir wohl eher: Das ist alles pure Kaffeesatz-Leserei oder einfach nur Rumstochern im Nebel. Vielleicht auch ein bisschen Beschäftigungs-Therapie für die Damen und Herren Studenten. Die übrigens auch noch eines herausgefunden haben: Männern genügten beim Einparken etwas weniger Lenkbewegungen.
Leider aber, so muss ich wohl oder übel zugeben, beruht auch dieses Ergebnis wiederum nicht auf empirischen Erkenntnissen.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Oster-Wochenende.
Ihr Jürgen C. Braun

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