Erste Erfahrungen: Kia Soul (2014)

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Die DNA wurde erhalten, es dreht sich alles um die Seele. Es dreht sich alles um Glauben und eine tiefere Hingabe. Das sang Anfang der Neunziger Billy Joel in seinem Lied „Its all about soul“. Als hätte er geahnt, was Kia in den zweitausender Jahren auf die Räder stellen würde. Bereits der erste Soul war vom Glauben der Kia-Designer durchdrungen, es mit einem Gesicht in der Menge probieren zu wollen und sie behielten recht. Auch hierzulande, wo der Soul 1 eher ein Nischendasein fristete – im vergangenen Jahr konnte Kia Deutschland nicht einmal 600 Soul-Neuzulassungen registrieren – brachte er die Emotionen der Betrachter zum Vorschein. Den einen gefiel, was sie sahen, den anderen weniger. In den USA war der erste Soul in jedem Fall erfolgreich und das sogar gegen Schwergewichte wie den Mini Countryman. Und das beim Kia Hingabe im Spiel ist, merkt man spätestens, wenn man das Interieur sieht und feststellt, dass es für ein Auto dieses Preissegmentes erstaunlich hochwertig ausgefallen ist. Aber Seele allein reicht wahrscheinlich nicht ganz. Der Kia muss im Folgenden auch noch beweisen, dass er solch profanen Erwartungen wie beispielsweise üppige Serienausstattung, zahlreiche Optionen, optimale Fahrsicherheit und niedrige Verbräuche gerecht werden kann.

In der Außenlänge ist der neue Koreaner um 20 mm auf 4.140 mm gewachsen, in der Breite hat er 15 mm (1.800 mm) zugenommen und in der Höhe ist er um 42 mm (1.606 mm) geschrumpft. Bedingt durch den verlängerten Radstand (+ 20 mm) herrschen großzügige Platzverhältnisse im Innenraum – vor allem auch im Fond. Hinter der hochaufschwingenden Heckklappe können jetzt mühelos 354 Liter verstaut werden, durch Umklappen der geteilten Rücksitzbank passen maximal 1.367 Liter. Allerdings ist die Ladekante sehr hoch. Der Innenraum macht einen guten Eindruck und die Verarbeitungsqualität lässt keine Ungenauigkeiten erkennen. In der Basisausstattung Edition7 sind bereits ein Reifendruckkontrollsystem, ESP, Klimaanlage, Nebelscheinwerfer, Parksensoren hinten und LED-Tagfahrlicht an Bord. Bei der Spirit-Version gehören u. a. zusätzlich ein Spurhalte- und Fernlichtassistent, Tempomat und Klimaautomatik zur Selbstverständlichkeit.

Zum Verkaufsstart Ende März kommt der Fünfsitzer – der auf einer neuen Plattform basiert, die am Ceed angelehnt ist – zu Preisen ab 16.990 Euro auf den Markt. Für den Vortrieb sorgen zwei leicht modifizierte Motoren, die vom Vorgänger bekannt sind. Der 1,6-Liter Dieselmotor leistet weiterhin 94 kW/128 PS und erreicht sein maximales Drehmoment von 260 Nm bei 4000 Umdrehungen. Der 1,6-Liter Benzindirekteinspritzer ist nun etwas schwächer mit 97 kW/132 PS. Mit einem maximalen Drehmoment von 161 Nm bei 4850 min-1 sprintet der rund 1,4 Tonnen Soul in 11 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht Spitze 185 km/h. Sein Normverbrauch liegt bei 6,8 Liter, der Turbodiesel konsumiert nur 5,0 Liter im Schnitt. Der Einstieg in die Dieselwelt beginnt bei 24.990 Euro in der Spirit-Ausstattungsvariante. Für 1.500 Euro Aufpreis ist der Turbodiesel auch mit einem Sechsstufenautomatikgetriebe erhältlich. Die Kraft wird serienmäßig mittels eines gut zu schaltenden Sechsganggetriebes auf die Räder gebracht. Ein Allradantrieb ist derzeit für den Soul nicht angedacht. Der Soul ist zwar kein Temperamentsbolzen, aber man kann gut im Verkehr mitschwimmen und ist ausreichend motorisiert. Ob auf der Autobahn oder in kurvenreichen Strecken federt das Fahrwerk gut und komfortabel ab und die Lenkung mit dem serienmäßigen FlexSteer arbeitet präzise.

Kia Deutschland-Chef Martin van Vugt hat ambitionierte Pläne mit dem neuen Soul: Seine Verkaufserwartungen in 2014 liegen bei 3.000 Einheiten.

Ute Kernbach

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