KÜS City Rundkurs in St. Wendel war das Highlight

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Die ADAC Saarland-Pfalz-Rallye war ein Auftakt nach Maß für den Rallyesport in Deutschland. Erstmals wird es in diesem Jahr die Läufe zur Deutschen Rallye-Meisterschaft und zum ADAC Rallye Masters in einem Lauf geben. Man nimmt sich also nicht mehr gegenseitig die Starter weg. Davon profitierte auch der Auftaktlauf, 70 Teams gingen an den Start.

Drei ehemalige Champions bestimmten das Geschehen beim Saisonauftakt der DRM (Deutsche Rallye-Meisterschaft): Mit Mark Wallenwein (Škoda Fabia S2000) konnte sich bei der ADAC Saarland-Pfalz-Rallye der Deutsche Meister von 2012 durchsetzen. Nach 135,19 Wertungsprüfungs-Kilometern (WP) lag der Stuttgarter vor dem bayerischen Vater-Sohn-Duo von Hermann Gaßner junior (Meister 2009) und seinem Sohn Hermann Gaßner junior (vier Meistertitel zwischen 1995 und 2008), die mit ihren Mitsubishi Lancer Evo 10 ebenfalls einen glänzenden Saisonauftakt absolvierten. Vor dem zweiten von 14 Saisonläufen bei der ADAC Wikinger-Rallye (28. – 29. März) liegen die drei Kontrahenten damit auf den Top-Positionen der Meisterschaft. Einen starken Eindruck hinterließen auch die Piloten des ADAC Opel Rallye Junior Teams. Marijan Griebel (Hahnweiler) und Fabian Kreim (Fränkisch-Crumbach) liefen in ihren Opel Adam R2 auf dem sechsten und siebten Platz im Ziel im saarländischen Sankt Wendel ein.

Vom ersten WP-Meter an ließ Ex-Champion Mark Wallenwein im Saarland keinen Zweifel daran aufkommen, dass er auf Sieg gesetzt hatte. Der Stuttgarter legte mit Co-Pilot Stefan Kopczyk (Heilbronn) ein beeindruckendes Tempo vor und lag von der ersten bis zur letzten Prüfung in Führung. Auf sieben der elf selektiven Prüfungen in der Grenzregion zwischen Saarland und Rheinland-Pfalz konnte er die Bestzeit fahren. Unter anderem sicherte er sich damit auch die maximale Zahl von Zusatzpunkten, die ab dieser Saison in der DRM vergeben werden: Auf der als Superstage gewerteten finalen Wertungsprüfung kassierte er für die Bestzeit drei Extra-Punkte. Hermann Gaßner junior und sein Vater wurden als Zweit- und Drittschnellste mit zwei bzw. einem Punkt zusätzlich belohnt. Gesamtsieg, sieben Bestzeiten und Gewinn Superstage – Wallenwein konnte im Sieg breit grinsen. Ich bin mehr als glücklich. Wir sind hier ohne jede Vorbereitung angetreten und konnten dennoch das maximal Mögliche herausholen, freute er sich. Das Team hat uns ein perfektes Auto hingestellt und wir haben ein Super-Ergebnis nach Hause gefahren. Das ist eine Riesenmotivation für den nächsten Lauf.

Einen verhaltenen Start erwischte dagegen Hermann Gaßner junior, der zunächst noch über Eingewöhnungsprobleme klagte. Er hatte die Wochen vor dem Saisonauftakt als Instruktor bei Fahrerlehrgängen auf den Eis- und Schnee-Pisten nahe des Polarkreises in Finnland verbracht und fand sich mit Ursula Mayrhofer (Surheim) auf dem Beifahrersitz zunächst hinter seinem Vater auf Platz drei des Klassements wieder. Ich habe aber immer besser in meinen Rhythmus gefunden und war zum Schluss bei dem fahrerischen Niveau, das ich abrufen kann, erklärte er im Ziel. Vier WP-Bestzeiten konnte er am Ende für sich notieren. Vor der Rallye hatte ich überhaupt kein Gefühl dafür, wo wir mit dem Auto stehen. Dass es jetzt der zweite Platz geworden ist, damit kann ich gut leben.

Als bester Nicht-Allradler wurde Christian Riedemann (Sulingen, Citroën DS3 R3T) gewertet. Er hatte mit Co-Pilotin Lara Vanneste (Belgien) den Einsatz insbesondere als Test für seine Starts in der Junior-Rallye-WM eingeplant, war aber auch mit dem Abschneiden als bester Fronttriebler-Pilot hoch zufrieden. Das war ein schöner Saisonstart für uns, freute er sich. Ich bin total zufrieden, dass ich hier nach 2012 zum zweiten Mal den vierten Platz holen konnte. Nach vorne ging da nichts mehr. Jetzt freuen wir uns auf unseren ersten Junior-WM-Lauf in Portugal. Am Ende lag Riedemann in seiner Divison vor seinen Markenkollegen Julius Tannert / Jennifer Thielen (Lichtentann / Luxemburg) und Lars Mysliwietz / Oliver Schumacher (Piesbach / Fluterschen). Wir haben alles erreicht, was wir erreichen wollten: bestes saarländisches Team und in die Top Drei der Division zu kommen, fasste Mysliwietz anschließend zusammen, um grinsend zu ergänzen: Dazu sind wir noch Achte im Gesamtklassement. Für uns ältere Herrschaften war das ein erfolgreicher Rallye-Ausflug.

Bei ihrem ersten Einsatz mit dem ADAC Opel Rallye Junior Team konnten die beiden Youngster Marijan Griebel (24, Hahnweiler) und Fabian Kreim (21, Fränkisch-Crumbach) einen exzellenten Eindruck hinterlassen. Die beiden Teamkollegen konnten sich mit dem sechsten und siebten Platz im Gesamtklassement den souveränen Tagessieg in der DRM-Division 5 sichern und viele stärkere Fahrzeug hinter sich lassen. Entsprechend gut gelaunt war das Resümee Griebels nach seinem Heimspiel: Unsere Division war mit 23 Teilnehmern sehr stark besetzt. Wir konnten uns vom Start weg in Führung setzen und die Gegner immer auf Distanz halten: Es lief perfekt für uns. Eine WP lief ja direkt bei mir vor der Haustüre lang – das war schon ein besonderes Gefühl.

Beim ADAC Masters gilt eine etwas andere Punbktevergabe. Da sie hier in in sechs leistungsgerecht eingeteilten Divisionen erfolgt, liegen nach dem Auftaktlauf auch Teams mit weniger leistungsstarken Fahrzeugen auf Top-Platzierungen in der Tabelle. Zusätzliche Punkte (3-2-1) gibt es für die drei schnellsten Piloten in einer zuvor definierten Wertungsprüfung, der sogenannten Superstage. Mit der kürzesten Fahrzeit auf dieser Prüfung sicherte sich das schwäbische Duo Wallenwein / Kopczyk zusätzlich zum Divisionssieg auch die maximalen Bonuspunkte. Sie sammelten so insgesamt 28 Zähler und übernahmen die alleinige Führung. Hermann Gaßner (senior) wurde als schnellster Pilot in der Division 2 mit einem Zusatzpunkt für die drittbeste Zeit auf der Superstage belohnt und rangiert in der Zwischenwertung auf Rang zwei (26 Punkte). Den dritten Gesamtrang teilen sich mit jeweils 25 Zählern für den Divisionssieg Philip Knof / Anne Katharina Stein (Wülfrath / Wutha-Farnroda) im Citroën DS3 R1 aus der Division 6, Marijan Griebel / Alex Rath (Hahnweiler / Trier) im Opel Adam R2 aus der Division 5, Christian Riedemann / Lara Vanneste (Sulingen / Belgien) im Citroën DS3 R3T aus der Division 4 und die Saarländer Jürgen Fritz / Marita Wöller (Losheim) im BMW 328i, die in der Division 3 starten.

Fotos: Oliver Kleinz

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