Test-Tour: Mazda CX-5 (Skyactive)

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3
Foto 4

Schon längst ist es im Buchstaben- und Zifferngewirr der Bezeichnungen von Automodellen kein großes Kunststück mehr, den Überblick zu verlieren. Während einige Hersteller immer noch dem vertrauen Prinzip vollständiger, kompletter Namen beim Marketing vertrauen, sind etliche Konkurrenz-Unternehmen längst dazu übergegangen, ihre Modellreihen von der Kompaktwagenklasse bis hinauf zu den Oberklasse-Limousinen quer durch die Baureihen mit Buchstaben und einer bestimmten Ziffernabfolge aus zu statten.

Das ist bei Mazda nicht anders. Allerdings hat unser Testfahrzeug, der SUV CX-5, noch ein zweites „Namensschild“, das er vor sich her trägt. Und das ist nun mal ein Alleinstellungsmerkmal des japanischen Herstellers. Es geht um den Begriff „Skyactive“. Was, bitte schön, ist das Skyactive-Konzept von Mazda? Die Skyactive-Technologien von Mazda umfassen alle Bereiche des Fahrzeugbaus auf dem Weg zu einem (Zitat Hersteller) „leichteren, effizienteren und umweltfreundlicheren Fahrzeug.“

Kurz und knapp: Kein Teil am Fahrzeug ist davor sicher, von den Mazda-Leuten auf den Prüfstand gestellt, weiter entwickelt, verbessert zu werden, ohne dabei den Weg der bisher eingeschrittenen Vorgehensweise zu ignorieren oder völlig abzuschaffen. Chassis, Optik, Motor, Getriebe, Fahrwerk, Raumausnutzung, Effizienz, aber auch Fahrvergnügen und Sicherheit: Der Himmel (englisch: sky) alleine solle die Grenze im Bemühen sein, das Mögliche zu erreichen und auszuschöpfen: Daher auch der Begriff: „Skyactive“.

Im eingangs erwähnten Kompakt-SUV CX-5 wird diese „Eier legende Wollmilchsau“ des Fahrzeugbaus zum ersten Mal auf die Straße gebracht: Sprich, der CX-5 steht für Skyactive. A propos steht: Der erste Eindruck des CX-5 ist eher passiv als (sky)active: Das Fahrzeug versprüht Emotionen, verbindet konvexe und konkave Formen mit geradlinigen, arithmetischen Gestaltungselementen, ohne dabei wie ein aufgepepptes Zirkuspferd zu wirken. Kurzum, das Auto hat was. Auf den ersten (passiven) Blick eben. Dass Mazda selbst darin die „Verbindung von der Schönheit und der Kraft der Natur“ erkennen will, lassen wir einmal als Geistesblitz der hauseigenen Marketing-Strategen so stehen. Dass der SUV dabei noch 100 Kilo an „Hüftgold“ eingespart hat, ist auch der zum „Prinzip Skyactive“ gehörenden Leichtbauweise zu verdanken. Das bedeutet nicht nur weniger Verbrauch, sondern auch höhere Steifigkeit, größere Sicherheit, agiles und wendiges Fahrverhalten und dadurch mehr Fahrspaß.

Unser Urteil wollen wir aber nicht so sehr von dem neuen Kunstwort, auf dem wir jetzt lange genug herum geritten sind, abhängig machen, sondern einzig und alleine von Eindrücken, Erlebnissen und Ergebnissen. Das heißt einmal. Das Fahrzeug weist die SUV-charakteristischen Merkmale auf, die da sind: Hoher Einstieg, gute Übersicht, große Fensterflächen, viel Platz im Innenraum trotz kompakter Außenmaße. Der kleine Bruder muss sich da hinter dem größeren CX-7 wahrlich nicht verstecken.

Zudem fühlten wir uns wohl, wenn es darum ging, im Cockpit System und Ordnung zu entdecken und uns mit den Armaturen im Alltagsgebrauch anzufreunden. Das ist alles sehr benutzerfreundlich ausgedacht und ausgeführt. Das zentrale Display ist fahrerfreundlich. Erhältlich ist dazu in der Ausstattungslinie „Center Line“ unseres Testwagens das Mazda SD-Navi mit der bekannten Tom-Tom-Technologie. Die verwendeten Materialien sind hochwertig, der üppige Kofferraum (maximal 1620 Liter) passt zum Anforderungsprofil des Wagens. Dass die Ladekante etwas höher ist, sei der Bauart geschuldet.
Zum ersten Mal sind in einem Serienfahrzeug beim CX auch die Motoren der neuen Skyactive-Generation am Werk. Die wurden trotz saftiger Hubräume (also kein down-Sizing) auf Drehmoment über ein großes Abgabe-Band hinweg getrimmt. Für den Antrieb des 1,56 Tonnen schweren Probanden sorgt in unserem Fall ein 150 PS starker und 2,2 Liter großer Diesel. Unser Eindruck: Leise, vibrationsarm, auch dort, wo sich der Selbstzünder normalerweise nicht gerade von der kultiviertesten Seite zeigt. Und selbst, wenn man das Triebwerk über 5.000 Touren hinweg ausdreht, nimmt es einem das nicht übel. Da machen sich die 380 Newtonmeter wohltuend bemerkbar.

Kurzum, mit dem Begriff „Fahrfreude“ hat der Hersteller nicht übertrieben. Lastwechsel meistert er souverän, er ist kein träger Geländegänger, sondern offenbart sogar sportliche Gene. Über den üblichen Zeitraum hinweg kamen wir auf einen selbst ermittelten Verbrauchswert von 5,8 Litern Dieselkraftstoff auf 100 Kilometer.

Die Preisliste für den Mazda CX-5 mit 150 PS Diesel in der Ausstattung Center Line beginnt bei 28.790 Euro (Frontantrieb) Die Allradvariante beginnt ab 30.790 Euro.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

Scroll to Top