Buchtipp – Sybil Gräfin Schönfeldt: Hoffen auf das Bessere

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Ihr Autorenname erzeugt Respekt und legt Distanz nahe. Wer Sybil Gräfin Schönfeldt, die nach ihrer Heirat den Mädchennamen als Autorennamen beibehielt, als Vortragende erlebt, findet sich vor einer Frau, die alles andere als distanzierend daherkommt. Mit Begeisterung kann sie anderen erzählen, wofür sie sich selbst begeistert. Das hat ihr eine lange Karriere als Autorin und Journalistin beschert. Sie hat Kochbücher geschrieben, Schriftstellern nachgespürt, sich für Kinder- und Jugendliteratur stark gemacht. Ja, und sie hat vieles zum Thema Gutes Benehmen heute veröffentlicht. Was ihr übrigens nicht, nur weil sie Gräfin ist, mal eben aufs Papier flog, sondern – wie immer bei ihr – umfangreiche Vorarbeit mit sich brachte.

So viele Interessen, so ein umfangreiches Werk. Ihr Leben ist Stoff für ein weiteres, das jetzt vorliegt. Über ihre Großeltern ist sie mit der Kaiserzeit verbunden, sie selbst wurde 1944 als letzter Jahrgang zum Reichsarbeitsdienst in Oberschlesien eingezogen. Worüber sie später das viel beachtete Buch Sonderappell schrieb. Kind in Göttingen, Studentin in Hamburg und Wien, junge Journalistin nach dem Zweiten Weltkrieg. Hoffen auf das Bessere ist erlebte Geschichte im besten Sinne. Von der Monarchie zur Demokratie, sich in der noch neuen Gesellschaftsform zurechtfinden müssen, das alles beschreibt sie präzise, so anschaulich, dass man's in Bildern vor sich sieht, und nicht zuletzt schreibt sie – eine Seltenheit – völlig uneitel.

Sybil Gräfin Schönfeldt: Hoffen auf das Bessere.Vom langen Weg in eine neue Zeit. Edition Sagas; 19,99 Euro.

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