FIA World Cup 2014: Start bei Eis und Schnee

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Nach dem souveränen Dreifach-Sieg bei der Dakar vor 4 Wochen gilt es nun für das X-raid-Team, sich auf ein Kontrast-Programm der besonderen Art umzustellen. Der erste Lauf (von 10) des FIA World Cups Cross Country 2014 startet am 14. Februar etwa 50 Kilometer nördlich von St. Petersburg im nordischen Wintersportzentrum von Igora.

Nicht Sand, Hitze und Staub werden die primären Problemzonen darstellen, sondern bittere Kälte, Eis und Schnee. Die Baja Russia – Northern Forest ist als Baja eine Wochenendveranstaltung. Der heutige Start besteht aus einem Prolog über eine selektive 6-Kilometer-Strecke, die Tagesergebnisse entscheiden über die Startreihenfolge am morgigen Samstag.

Teamchef Quandt schickt zwei Teams auf den bewährten Diesel-Minis All4 Racing, die bei der Dakar auf den Rängen 9 und 10 eingelaufen waren: Martin Kaczmarski, der junge Pole, der mit dem versierten Portugiesen Filipe Palmeiro unterwegs ist und Vladimir Vasilyev mit Stamm-Co Konstantin Zhitsov aus Russland. Zwei kontrastreiche Paarungen, denn der junge Pole gilt als hochtalentiertes, aufstrebendes Element, das sich Sven Quandt erstmal gesichert hat, während Vasilyev durchaus und zu Recht als alter Haudegen mit sehr viel Erfahrung und Routine bezeichnet werden darf.

Ergänzt werden beide Mini-Teams durch zwei BMW-X3-CC-Fahrzeuge aus dem gleichen Stall, die von Ruslan Misikov (RUS)/Vitaly Yevtyekhov (UKR) sowie von Andrey Dmitriev/Vladimir Demyanenko (RUS) pilotiert werden. Auch diese beiden Teams sind keine Neulinge und sollten nicht unterschätzt werden.

Der Wechsel vom heißen Wüstensand in Argentinien und Chile zur Eiseskälte und Schneeglätte Russlands bringt einen ganzen Sack neuartiger Probleme mit sich: es ist nämlich nicht damit getan, nur dünnflüssiges Öl der Arktic-Klasse mit einer Viskosität von 5 einzufüllen. Auch stehen die Fahrzeuge, vor allem die Minis, zum ersten Mal in ihrem Leben statt auf Geländereifen auf schmalen Winterpneus, die mit hunderten von Edelstahl-Spikes bestückt sind. Auch deshalb ist die Entscheidung des Teamchefs durchaus logisch, Teams aus dem kalten Osten zu bevorzugen. Und nicht das Thema Kühlung wird bei St. Petersburg den Ausschlag geben, sondern die rechtzeitige Anwärmung aller lebensnotwendigen technischen Aggregate.

Auch für die Mechaniker gilt es, umzudenken und sich auf die neuen Herausforderungen einzustellen: kurzärmelige Overalls werden gegen wattierte winterfeste Arbeitskleidung getauscht. Konkurrenz wird auch da sein: vor allem die Winterexperten aus dem Osten, die bekannterweise auch über Top-Rallyematerial verfügen. Während die Sand- und Dünenspezialisten aus Abu Dhabi, Qatar und Ägypten wohl in der absoluten Minderzahl sein werden. Immerhin geht es um die ersten, und manchmal sehr wichtigen Punkte um das FIS-Championat. Eine kleine Unsicherheit bewegt aber auch Teamchef Quandt: Wir reisen schon einige Tage früher an, um möglichst alle Anpassungen zu testen. Schließlich sind unsere 4 Fahrzeuge für extrem heiße und nicht extrem kalte Bedingungen gebaut worden. KÜS-Online bleibt dran und berichtet über den Verlauf und den Ausgang der Baja Russia.

Text: Frank Nüssel/CineMot
Fotos: X-raid

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