Stellen Sie sich doch mal kurz die Hauptfigur Ihres Lieblingskrimis vor – beim Essen und Trinken. Was sehen Sie in Ihrer Phantasie? Prof. Boerne vermutlich im teuersten Restaurant von Münster, seinen Kollegen Thiel bei Dosenbier und Pommes zu Hause. Die rührigen Norddeutschen vom Großstadtrevier stehen auf Döner, und Wilfried Stubbe alias Wolfgang Stumph hat sowieso erst ab Ende Januar 2014 Zeit für geruhsame Mahlzeiten, bei Eintritt ins Rentenalter und Abgabe des Dienstausweises.
Die Realität hinter den Kulissen der dicht besiedelten TV-Krimilandschaft sieht anders aus! Einladender! So liebt Wolfgang Stumph Beef Tatar, Adele Neuhauser nimmt sich Zeit für Moussaka, Nordlicht Sabine Postel wechselt kulinarisch für Himmel und Erde in Richtung Köln, Leonard Lansink hat im richtigen Leben Geld und Zeit für Fleischpflanzerl, ganz anders als sein alter ego Wilsberg. Und so weiter.
In der Vielfalt der medialen Angebote zum Thema Promi-Kochen sticht dieses Buch in der Tat hervor. Das liegt an der durchaus originellen Idee, zumal sie die Bildschirmhelden mal in der realen Welt abbildet, an den feinen Rezepten und nicht zuletzt daran, dass auch dem passenden Getränk zur Mahlzeit viel Raum gewidmet wird.
Evelyn Rillé/Johannes Ifkovits: Tödlich gut. Kommissare am Herd. Opera Rifko Verlag; 29,80 Euro.