Dakar 2014: Die „Alten“ schlagen am 2. Tag zurück

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So schnell können sich Vorzeichen und Positionen bei der längsten Schotter- Rallye der Welt verändern: Da gewinnt der sympathische Portugiese Carlos Sousa auf seinem chinesischen HAVAL die erste Tagesetappe … und scheidet um ein Haar am nächsten Tag aus. Ohne Klimaanlage ist er unterwegs, außen sind es 40 Grad, im Cockpit an die 70! Erst lassen Dampfblasen im Sprit den Motor unrund laufen, dann gibt der Turbolader seinen Geist auf. Warten auf Fast Assistance. Stunden Verlust.

Mit-Favorit de Villiers (Sieger 2009) auf dem Toyota Hilux aus Südafrika hatte gleich am ersten Tag viel Pech, das sich zwar am 2. Tag besserte, aber Defekt-Kleinigkeiten ließen die Aufholjagd nur marginal gelingen. Alvarez/Graue, die versierten Argentinier auf dem neuen FORD Ranger Pickup, kämpften ebenso mit technischem Kleinkram und Dampfblasen: Der Zug nach ganz vorne scheint bereits jetzt abgefahren zu sein. Markenkollege Visser blieb mit abgescherten Radmuttern stehen: ärgerlich. Die gewaltigen V8-Triebwerke von Toyota und Ford laufen ihrerseits störungsfrei und kraftvoll … wenn die kleinen Gremlins eben nicht wären. Erdnäher ging es bei den Mini's von X-raid zu: Da gab es mal eine Fehlorientierung, dann mal 1,2 oder gar 3 schleichende Plattfüße, was die schnellen mit BMW-Dieselpower betriebenen Flitzer aber nicht davon abhielt, ganz vorne neue Ordnung einzubringen: Peterhansel holte auf, setzte sich an die Spitze der Tages- und Gesamtwertung, Sainz auf dem SMG-Buggy liegt 30 Sekunden dahinter auf Rang 2, attackiert schon jetzt, dahinter Nasser Al Attiyah, der sich von Tag zu Tag besser auf den ungewohnten Diesel im Mini und das nach seinem Wunsch überarbeitete Fahrwerk einschießt. Nani Roma liegt auf Platz 4 vor Terranova, der mit seinem Potenzial noch ein wenig haushält. Robby Gordon, als Mitfavorit auf dem gefürchteten Speed-Hummer ins Rennen gegangen, blieb inmitten der schönen Landschaft stehen, weniger um sightseeing zu praktizieren, sondern mehr, um am technischen Problem zu rätseln. Er musste abgeschleppt werden und verlor 9(!) Stunden. Sainz und Roma beharkten sich gegenseitig, wobei der Rallye-Exweltmeister aus Spanien seinen Landsmann auf dem Mini trotz Einsatzes des Sentinel-Systems (akustische und optische Warnung, dass ein Schnellerer vorbei will) nicht vorbei ließ. Im Camp kam es dann zu einem intensiven Ortsgespräch der beiden Iberer mit Klärungsinhalten. Die folgende 3. Etappe führt in die Anden bis auf 3.000 Höhenmeter und ist eine Marathon- Etappe, heißt: Kein Service im Camp erlaubt. Da geht es darum, schnell zu sein und dennoch schonend zu fahren.

Text: Frank Nüssel/CineMotBilder: Teams

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