Risiko nicht herausfordern: KÜS-Prüfingenieur Rudi Speich zum Schumacher-Unfall

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KÜS-Partner Rudi Speich ist nicht nur KÜS-Prüfingenieur. Der Mann aus Linz am Rhein ist zugleich seit vielen Jahren versierter und erfolgreicher Motorsportler mit vielen Meriten am Nürburgring. So eignet er sich ideal dafür, als Sicherheitsexperte ein Statement zum schrecklichen Geschehen rund um Michaels Schumachers schweren Unfall und seinen schwersten Kampf auf der Intensivstation eines französischen Hospitals zu geben.

„Zum ersten Mal habe ich von Schumachers Unfall am Sonntag gegen 11.30 Uhr im Video-Text gelesen, weil ich regelmäßig die Sportnachrichten verfolge. Zuerst schien es ja eigentlich gar nicht so schlimm zu sein, aber dann wurden die Nachrichten im Laufe des Tages immer bedrohlicher und beunruhigender. Da macht man sich dann natürlich seine Gedanken“, sagt Speich, der sich am Montag in der live übertragenen Pressekonferenz über den aktuellen Zustand des Formel-1-Rekordweltmeisters informierte.

„Das war natürlich ein Schock, eigentlich wurde mir da erst so richtig das Ausmaß bewusst, nachdem klar war, dass Schumacher multiple Hirnverletzungen erlitten hatte.“ Was Speich besonders betroffen machte, waren Umstände und Begleiterscheinungen dieses Unfalls: „Das macht besonders betroffen, wenn man sieht, dass dieser Mann über mehr als zwei Jahrzehnte immer dieses Risiko in Kauf nehmen musste, sich immer dagegen wappnete, sich gemeinsam mit anderen Kollegen für Sicherheitsverbesserungen in der Formel 1 einsetzte und dann nach der Karriere in der Freizeit bei Ski-Unfall so schwer stürzte.“

„Risiko“, so KÜS-Prüfingenieur Speich, sei schwer einzuschätzen, aber man könne und müsse sich wappnen. „Ich kann ein Leben lang unfallfrei Motorsport betreiben und stürze dann die Treppe folgenschwer hinunter.“ Aber, und das ist die Botschaft Rudi Speichs sowohl als Motorsportler als auch als KÜS-Prüfingenieur: „Man muss und darf das Risiko nicht herausfordern. Mann muss alles technisch und vom Verstand her Machbare tun, um es möglichst gering zu halten.“ Er selbst fährt übrigens auch Ski, aber: Nur mit Helm, auch wenn andere manchmal eigenartig auf einen gucken oder Frauen vielleicht Angst um ihre Frisur haben.“In der Familie sorgt Rudi Speich ebenfalls vor: „Meiner Tochter habe ich verordnet, dass sie nur mit Helm Mountainbike fahren soll, meine Frau und ich selbst halten uns ebenfalls daran. Man könne das Risiko, so Speich, nie vorher abwägen, weil man die Umstände einer möglichen Gefahrensituation nicht vorher kenne. Aber es sei die Pflicht und das Verantwortungsbewusstsein, sich so gut es geht zu wappnen, wenn man einen Sport treibt, der zwar Spaß macht, aber gleichermaßen auch nicht ungefährlich ist.“

Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Oliver Kleinz, Jürgen C. Braun

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