Buchtipp – Lars Lindigkeit: Was mich am Leben stört

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Informationen über den Autor erhält man hier nur spärlich, aber die sind aussagekräftig genug: Lars Lindigkeit wurde geboren und wird aller Voraussicht nach sterben. Dazwischen lebt er in Hamburg.

Der Neujahrstag als Tag der guten Vorsätze nähert sich – als solcher auch bei Ihnen? Dann sollten Sie nachsichtig mit sich sein und sich diesbezüglich nicht all zu viel abverlangen. Lars Lindigkeit hilft Ihnen dabei: Was mich am Leben stört, ist, dass es ein Wunschkonzert ist – nur ohne die Hits. Dass Brad Pitt selbst mit Windpocken und schwerer Fischvergiftung besser aussieht als ich nach zwölf Stunden Schönheitsschlaf. Dass intelligentes Waschmittel existiert, aber kein intelligentes Leben.

Der Mann hat das Sich-Aufregen zum Teil seines Berufs gemacht, aber so, dass man – versprochen! – aus dem Lachen nicht mehr rauskommt. Und oft genug hat er Recht: Wenn 100 Gramm Cashewnüsse den Energiegehalt von 3 Kilo Blumenkohl haben, darf man schon fragen: Natur, willst du mich ver… (der restliche Wortteil sei dezent verschwiegen, man kann ihn sich unschwer denken). Wenn Hosenverkäufer nach dem vierten Exemplar darauf hinweisen, dass dieses (wohl im Unterschied zu den ersten drei) doch ganz gut sitzt, muss man die Übersetzung ins Reine als Kunde selbst leisten, sprich: Nicht der Brüller, aber was Passenderes ist grad nicht in unserem Sortiment.

Eine witzige Abrechnung mit allerlei nervigen Kleinigkeiten, an denen es uns im Alltag wahrlich nicht mangelt. Also, erster Neujahresvorsatz: Alles nicht so verbissen sehen. Und, nein, der Autor scheint kein totaler Misanthrop zu sein: Die Liste der Menschen, denen er im Anhang herzlich dankt, beweist es.

Lars Lindigkeit: Was mich am Leben stört. Mehr als 784 Gefühlsausbrüche. Fischer Verlag (Reihe TaschenBibliothek; 8 Euro)

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