Buchtipps – Last-Minute-Geschenkideen (2) – Kulinarisches

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3

Schon wieder was Veganes? Ja! Falls Sie damit liebäugeln, Weihnachten mal vegan auszukosten, können Sie's frühestens 2015 tun, jedenfalls, wenn's ein Rezept von Jerome Eckmeier sein soll. Dessen Kochbuch mit dem schlichten Titel Vegan ist erst wieder im Januar 2014 lieferbar, bestellbar natürlich schon jetzt.

Austauschtipps von tierisch nach vegan sind fast obligatorisch bei einem solchen Kochbuch. Eine Besonderheit ist da schon die vegan ausgerüstete Vorratskammer – wer hat schon die Zeit, jeden Tag einkaufen zu gehen. Und die Rezepte? Zeigen mit einer Bandbreite von Rosmarinrösti mit Sour Cream, veganen Pizzataschen über Möhrenspaghetti mit milder Chili-Vanillesoße bis zu Maultaschen und türkischer Pizza eine enorme Breite von exotisch-elegant bis hausmannskostmäßig-deftig. Und ich verspreche Ihnen: Man bekommt schon beim Anblick der Fotos Kohldampf.

Nicht ausschließlich vegan ist die von Angelika und Silvia Overath und Manfred Koch herausgegebene Tafelrunde. Sie verrät, was Schriftsteller ihren Freunden zu servieren pflegen. Ja, aber – Schriftsteller? Können die überhaupt kochen? Außer den Dingen, die eine Mikrowelle in Minuten hinbekommt? Die hier befragten können es. Und ausgerechnet die Mikrowelle spielt bei einem sehr speziellen Gericht eine Rolle: Haifisch in der Mikrowelle! Eine sehr spezielle Angelegenheit, wie Köchin Ruth Klüger zugibt. Dazu serviert man – Tofusalat, der ist übrigens astrein vegan. Aber wenn Ruth Klüger ob des Wohlgeschmacks dieses Fisches ihr Kapitel mit dem Wunsch abschließt, dieser möge bitte nicht aussterben, reibt man sich schon beim Lesen die Augen…eine probate Methode, beim Verhindern des Aussterbens zu helfen, wäre doch, auf den Verzehr zu verzichten…Ansonsten: Hans Magnus Enzensberger geht mit einfachen Zutaten genau so virtuos um wie mit der deutschen Sprache, Franz Hohler erinnert mit seiner Sulutsupp daran, dass Brennesseln – die Hauptzutat, die man gerne selbst pflücken darf – nicht nur dazu da sind, sich beim Waldspaziergang darüber zu ärgern, wenn sie einen piksen, auch Verena Stössinger verlässt den Schreibtisch, wenn's um ihr favorisiertes Rezept geht: Die grünen Nüsse für ihren Nußschnaps muss man selbst pflücken. So unterschiedlich die Rezepte auch sind, haben sie eines gemeinsam: Jeder Autor, jede Autorin pflegt in der Präsentation den eigenen Schreibstil auch da. Das sind keine strikten Kochanleitungen pur. Sehr vergnüglich.

Haben Sie – vielleicht aus Zeitmangel – kurzerhand beschlossen, statt Selbstgebackenem gut Gekauftes zu servieren? Um sich in fast sprichwörtlich letzter Minute anders zu entscheiden? Dann lohnt ein Blick in Martin Kintrups Buch. Er bietet nicht nur Ratzfatz-Versionen für allerlei Backwerk (inklusve solches mit Obst und Pikantes, sondern auch schöne Grundrezepte wie schlichte, solide und vorzügliche Rührkuchen. Und den Rezepten vorangestellt sind grundsätzliche Erklärungen dazu, wie man den Backprozess zeitsparend organisiert. Lohnt sogar für Hobbybäcker, die gerne und mit Erfahrung zu Werke gehen. Dazulernen kann man immer. Und wer sagt eigentlich, dass der Höhepunkt der weihnachtlichen Kaffeetafel nicht auch ein ganz schlichter Sandkuchen sein kann?

Jerome Eckmeier: Vegan. Tut gut – schmeckt gut. Dorling Kindersley Verlag; 19,95 Euro.
Overath/Koch: Tafelrunde. Schriftsteller kochen für ihre Freunde. Luchterhand Verlag; 19,99 Euro.
Martin Kintrup: Backen für Faule. Gräfe und Unzer Verlag; 14,99 Euro.

Scroll to Top