Test-Tour: Toyota RAV4 (Diesel 4×2)

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Als Toyota 1994 die Geburt des RAV4 ( Recreational Active Vehicle: Aktives Freizeit Fahrzeug) bekannt gab und dieses handliche und knuffige Allradfahrzeug sogleich in den Markt stellte, war ein Trend- Mobil für Freizeit Aktivitäten mannigfachster Weise geschaffen. Permanentantrieb auf alle Viere mit offenem Mittendifferenzial und ein putzmunterer Benzinmotor sorgten auch für allzeit problemfreies Besuchen offenen Terrains in Feld und Flur abseits der Asphaltbänder. Knapp 20 Jahre später: das als kompaktes SUV konzipierte Fun- Mobil gleichen Namens hat sich mächtig gemausert bis zur nunmehr präsenten 4. Generation. In Größe, Sicherheit Komfort und Leistung hat der neue RAV4 neue Grenzen erreicht. Zudem frönt Toyota nun jenem Trend, der Allrad- SUV's auch als nur Front angetriebene Autos anbietet. Das spart Gewicht, zunächst mal. Und technischen Aufwand. Also ist die 4×2-Diesel-Variante auch preislich günstiger (ab 26.650 Euro). Vom aktuellen Modell gibt es 4 Varianten, die sich auf den 4×2 und den 4×4 beziehen: Basis RAV4, Life, START Edition und Executive. Die teuerste Ausgabe ist der Allrad-D4-D mit 6-Stufenautomatik: 37550.-Euro. Dazu eine nur dezente Reihe an Sonderausstattungen, da eigentlich jedes der Modelle von Hause aus mit allem gesegnet ist, was Mann oder Frau zum sicheren Wohlfühlen beim Vorankommen benötigt.

Außer einem 2-Liter-Benziner mit 151 PS (16-Ventiler) erwarten den Interessenten noch ein 2-Liter Diesel mit 124 und ein 2,2-Liter Diesel mit 150 PS. Unser Test- Proband hatte den kleineren Diesel und Zweirad-Antrieb im Angebot. Der Selbstzünder schob den Eineinhalb- Tonner schon ab 1700 Touren kraftvoll nach vorne, was trotz des exzellent schaltbaren manuellen 6-Gang-Getriebes zu schaltfauler Fahrweise animierte. Leise läuft der Diesel, da wurde viel dran gemacht und ab 2000 Touren drückt er die Insassen sogar mit spürbarer Kraft in die Sitze. Das sind jene 310 Newtonmeter Drehmoment, die lange Reisen so angenehm machen. 5 echte Türen, die weit öffnen, um Personal und Lasten in ein großzügig bemessenes Innenabteil aufzunehmen, ein satt dimensioniertes Unterboden-Zusatzstaufach im so genannten Kofferraum (möglich wegen des fehlenden hinteren Antriebs) , auch für Europäer richtig dimensionierte Sitze vorne und hinten, genügend Verstellbereich im Mobiliar und am Lenkrad, funktionell und optisch richtig platzierte Bedienorgane und Informationsgeber… alles passt und so scheinen auch international geäußerte Kundenwünsche in die neue RAV4- Generation aufgenommen worden zu sein. Sauber verarbeitete Blechhaut in leichter Keilform, Feinschliff beim Luftwiderstandsbeiwert bis hin zu den beiden Außenspiegeln, dasselbe im Innenraum, wie eben gewohnt bei der Marke. Nur eines ist vielleicht etwas abhanden gekommen: jenes leicht knuffige, freche Fahrmobil, das der RAV4 mal vor zwei Jahrzehnten war. Die heutige Generation will ganz offensichtlich mehr ernst genommen werden, hat zudem vielmehr Konkurrenz.Wie er sich fährt: angenehm! Ganz einfach. Ein Fahrzeug, das mit soliden Materialieneindeutig auf Mittel- und Langstrecke hin konzipiert ist, im Solobetrieb über ein sportiv-straffes Fahrwerk verfügt, bei ¾- Belegung hingegen straff-komfortabel wird. Bremsen, die auch beim Notfall- Anker-Werfen mit ABS und ESP die Fuhre sicher auf Kurs halten und nur kurze Wege dafür benötigen. Viel Platz im Inneren. Dem Chronisten ein wenig zu weiche Sitze, deren Auflagefläche und Flanken durchaus noch einen Tic straffer aufgepolstert werden dürfen. Dennoch: wenn man nach gut 800 Kilometer langer Nonstop- Fahrt verbiegungsfrei und erhobenen Hauptes das Fahrzeug verlassen kann, muss das Konzept ja stimmig sein.

Um einen praxisnahen Verbrauch zu generieren, hatten wir im Programm: 75% Autobahn, 15% Bundes-/Landesstraßen und 10% geschlossene Ortschaften. Und da Toyota auch an der Aerodynamik erfolgreich gefeilt hat, darf als Bilanz all jener kleineren und größeren Modifikationen ein Verbrauch von 6,241 Litern Leichtöls auf 100 Kilometer als echter Erfolg mit Nachhaltigkeit genannt werden. Wenn Toyota dann seine weltweit führende Kompetenz in der Hybridtechnik eines Tages auch auf den RAV4 ausweiten könnte, wäre das dann die ultima ratio überhaupt.

Text und Fotos:Frank Nüssel/CineMot

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