Rallye Köln-Ahrweiler: Rallye-Sause zum Finale

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Stimmungsvoller Ausklang des Rallye-Jahres im Ahrtal und rund um den Nürburgring. Bei der „Rallye Köln – Ahrweiler“, Deutschlands einziger historischer Rallye mit Bestzeiten-Prüfungen, hatte sich optisch und akustisch „feinstes automobiles Edelmetall“ versammelt, um die Rallye-Saison 2013 gebührend in den „Winterschlaf“ zu schicken: Gesamtsieger unter rund 90 Startern und etwa 15 historisch einzigartigen Vorausfahrzeugen wurde zum neunten Mal der Stromberger Georg Berlandy. Dennoch war es auch für ihn ein ganz neues „RKA-Gefühl“. Denn zum ersten Mal stand er mit seinem Co. Peter Schaaf als amtierender Deutscher Rallyemeister auf dem obersten Podiums-Treppchen. Der Dank galt natürlich auch seinem sportlichen Einsatzgerät, einem Opel Ascona A.

Nach elf Wertungsprüfungen am Freitag und Samstag über etwa 150 Kilometer stand die Paarung Berlandy / Schaaf nach 1:15,31 Stunden als Sieger fest. Nicht ohne zu betonen, dass „das heute kein Wochenend-Ausflug an die Ahr und in die Eifel war“, wie Co. Peter Schaaf festhielt. „Georg musste richtig hart kämpfen. Er hat eine tolle Leistung gezeigt, sonst hätte es nicht schon wieder zum Gesamtsieg für uns gereicht.“

Bei schwierigsten äußeren Bedingungen hatten sich die Kombattanten am Freitagabend im beschaulichen Ahr-Winzerflecken Mayschoss auf den Weg gemacht. Ständiger Nieselregen, einbrechende Dunkelheit und wabernde Nebelfetzen waren nicht gerade angetan, die Stimmung der Teilnehmer vor der ersten Wertungsprüfung zu heben. „Schon auf der ersten Prüfung hatten wir nach einem Dreher unsere Schrecksekunde. Da war es unheimlich nass gewesen“, durfte Berlandy schon nach der Auftakt-WP mitteilen, dass die „R-K-A“ in diesem Jahr ganz besondere Konzentration erfordern würde.“ Auch Youngtimer-Spezialist Jürgen Lenarz aus der Nähe des Eifelstädtchens Daun musste in seinem gelb-weißen Opel Kadett GT/E ganz schnell erkennen: „Wir haben einfach verwachst mit der Reifenwahl. Morgen greifen wir wieder an.“

Am Samstag standen dann auch die beiden KÜS-Wertungsprüfungen rund um den Nürburgring auf dem Programm der Rallye. Die im Allgemeinen weniger bekannte Südschleife des „Rings“ und der „scharfe Kopf“ verlangten auf den beiden KÜS-WP’s Nr. 7 und Nr. 11 höchsten fahrerischen Einsatz der Oldie-Spezialisten. Das ist echt eine Challenge hier. Die Strecke war extrem rutschig, aber ich bin mit unserem Ergebnis als Zweiter hinter dem amtierenden Deutschen Rallyemeister hoch zufrieden“, bekannte der Zweitplatzierte Michael Küke (Essen) im Porsche 911 RS.

Im so genannten „Gold-Cup“ der neueren Rallye-Fahrzeuge feierten die beiden Niederländer Bertram Altena und Chris Altink ihren zweiten Gesamtsieg im Opel Manta. Seinen ersten Gesamtsieg in der Youngtimer Rallye Trophy feierte der 53-jährige BMW-M3-Fahrer Norbert Zaremba (Remscheid.) In der Youngtimer Trophy reüssierte mit der Paarung Herbert und Michael Schmitz im Audi 50 zum ersten Mal im 20. Jahr des Bestehens des Prädikats ein Vater-und-Sohn-Team. Beeindruckend bei der von vielen Fans verfolgten Auflage der „Köln – Ahrweiler“ war auch in diesem Jahr wieder die Vielfalt der Fahrzeuge. Von zahlreichen Kadett GT/E aus dem Youngtimer Cup und dem Youngtimer Rallye-Cup, über etliche „BMW-Heckschleudern“, einen „Hundeknochen-Escort“, den einstigen Eklund-Pierburg-Golf aus den 1980er Jahren bis hin zu einer ganzen „Zuffenhausener Armada“ oder dem infernalisch röhrenden Lancia Stratos: Die „Köln – Ahrweiler“ ist ein wunderschöner Abschluss des Rallyejahres für Kenner und Genießer gleichermaßen: Für die im Rallyekäfig und auch für die am Rande der Wertungsprüfung. Diese Veranstaltung hat mit Recht einen Alleinvertretungs-Anspruch. Nicht nur wegen des späten Termins im Kalender, bei dem viele potenzielle Teilnehmer ihre blechernen Schätzchen eigentlich schon „eingemottet“ haben.

Zufrieden zeigte sich nach der Veranstaltung auch Rallyeleiter Klaus von Barby. „Wir möchten uns bei allen Teilnehmern aber auch bei den sehr disziplinierten Zuschauern an beiden Tagen bedanken. Bei der großen Anzahl von Fans, die heute wieder die Straßen an der Ahr und in der Eifel gesäumt haben, ist das keine Selbstverständlichkeit. Die Teilnehmer, so der Rallyeleiter, „waren begeistert vom fahrerischen Anspruch der Prüfungen, Danke an Alle auch für das Verständnis für unsere Entscheidung, die beiden letzten Prüfungen aus Zeitgründen abzusagen.“

„Tradition und Moderne“, so Organisations-Leiter Hans-Werner Hilger, hätten sich „unter der Federführung der „Scuderia Augustusburg Brühl“ zu einem gelungen motorsportlichen Leckerbissen zusammen gefügt.“ Die Konzeption rund um die traditionsreichen Youngtimer-Fahrzeuge sei ein Eckpunkt des Erfolges dieser Veranstaltung, sagte Hilger. Zum ehrenden Gedenken an den Vater der „Youngtimer” und der „Köln-Ahrweiler” trägt die Rallye in jedem Jahr den namentlichen Zusatz „in memoriam Egon Meurer“, dessen Werk man mit großer Freude fortführe.“

Text: Jürgen C. Braun / Fotos: Oliver Kleinz

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