CD-Tipp: M aka Matthieu Chedid: Il

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Französische Chansons haben es über die Landesgrenzen hinaus oftmals leicht gehabt, ihre Fangemeinde zu finden. Bei Pop und Rock sieht das etwas anders aus – Größen wie Johnny Hallyday, Mike Brant, Claude Francois und Joe Dassin etwa feierten die größten Erfolge im eigenen Land.

Matthieu Chedid alias -M- könnte eine Ausnahme werden, jemand, der auch jenseits der Heimat ein Star wird. Zuhause ist er's längst, erkennbar am Auftakt seiner Promo-Kampagne zum aktuellen Album Îl: Er spielte einen Überraschungsgig in der Pariser Metro – die Folge: Verkehrschaos. Und bei einer spontanen Minitour in Deutschland im März 2013 sorgten allein die französischen Fans für volle Häuser.

Rock, Funk, Soul, Blues, Chanson und Ethno-Beat bringt er mühelos zusammen. und schafft zusammen mit seiner signifikanten Stimme einen unverwechselbaren Und sein Pseudonym -M- ist weit mehr als eine jener berühmt-berüchtigten Künstlermarotten. Das Alter Ego hat er sich zugelegt, um Distanz zu seinem Vater, dem bekannten Chansonnier Louis Chedid, zu schaffen. Matthieu Chedid verschreibt sich dem Rock, nicht dem Theater der Varieté Française, und er verzichtet auf die Vorschuss-Lorbeeren durch den prominenten Namen.

Manchmal scheint er mehr zu flüstern als zu singen, aber er kann auch anders. Und so ist Mojo ein Highlight unter allen Songs, eine Hommage an die Zeit des französischen YéYé, aber modernisiert. Wiewohl er sich an der Musik des angloamerikanischen Sprachraums orientiert – mit Vorbildern wie Jimi Hendrix oder Marc Bolan & T. Rex, kommt er doch immer wieder aufs Frankophone zurück. Was sich nicht zuletzt darin äußert, dass er in französischer Sprache singt und den Hörer mit Titeln wie Faites-moi souffrir an jemanden denken lässt, der hier nicht explizit als Vorbild genannt war – Boris Vian.

M aka Matthieu Chedid: Il. (Le Pop/Groove Attack)

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