Buchtipp der Woche (1) – Bernd Zeller: Lost Merkel.

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Vorsicht! Dieses Buch ist nichts für zartbesaitete Gemüter. Einer meiner Lieblingssätze, um besonders gelungene Krimis oder Thriller zu charakterisieren. Hier allerdings gilt er einer Satire. Denn so viel Mut dazu gehört, eine wie Lost Merkel zu veröffentlichen, so viel Sinn für Schräges gehört dazu, sich ans Lesen zu trauen.

Die unheimliche Kanzlerin, die so heißt wie die amtierende, wird entführt. Im politischen Umfeld befürchtet man das Schlimmste: dass sie womöglich noch am Leben ist. Detektivin Bettina Wulff wird eingeschaltet. Unter denen, die eine nicht ganz unwichtige Rolle spielen, ist ein Politiker namens Schäuble. Noch Fragen?

Lost Merkel ist eine richtig derbe Saitre. Und sie ist als solche zu erkennen. Damit erinnert sie an Fernsehsendungen wie Dieter Hildebrandts Notizen aus der Provinz, an Zeiten, in denen Satiriker Politikern so hübsche Kosenamen wie Plisch und Plum verpassten. Den wahren Kern, der jeder Satire eigen ist, muss wohl jeder Leser für sich ermitteln. Meine Deutung: Politik als Parallelwelt – das ist vielleicht schon mehr Realität, als einem lieb sein kann, und mit Lost Merkel vorzüglich zugespitzt beschrieben. Ach so, ja – nicht vergessen: Am 23. September 2013 ist Bundestagswahl.

Bernd Zeller: Lost Merkel. Die verrückte Entführung der unheimlichen Kanzlerin. Solibro Verlag; 8,95 Euro.

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