Flugzeugtechnik: Bio-Kerosin aus Algen

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Algen leben eigentlich im Wasser, könnten künftig aber in die Luft gehen: Forscher aus Jülich arbeiten daran, Flugzeuge künftig mit Algen-Bio-Kerosin zu betanken. Das könnte auch für Autofahrer ein Thema werden.

Algen kennt man als intensiv im Geruch von der Nordsee oder als für manchen Gaumen gewöhnungsbedürftig im Geschmack. Künftig könnten sie aber auch an ganz anderer Stelle wichtig werden: Das Forschungszentrum Jülich untersucht derzeit, inwieweit sich die Biomasse als Basis für die Herstellung von Kerosin eignet. Testflüge mit dem algen-basiertem Treibstoff gab es schon. Aus den Algen könnte in Zukunft auch Bio-Sprit für Autos gewonnen werden.

Einige Spezies enthalten hohe Anteile an fetten Ölen, die für die Produktion von Bio-Kraftstoffen besonders interessant sind. Diese Öle könnten anstatt Erdöl künftig in Raffinerien verarbeitet werden – zu Bio-Kerosin und theoretisch auch zu Bio-Kraftstoffen für Autos. Vorstudien zur prinzipiellen Machbarkeit gibt es schon, ebenso wie Testflüge mit dem Algen-Sprit.

„Die Verfahren zur Herstellung des Biotreibstoffs müssen aber noch wesentlich effizienter werden“, sagt der Jülicher Wissenschaftler Andreas Müller. Daran arbeiten die Forscher mit zwölf Partnern aus Forschung und Industrie. Das Projekt mit Namen „Aufwind“ wird vom Landwirtschaftsministerium mit 5,75 Millionen Euro gefördert.

Microalgen sind laut dem Jülicher Forschungszentrum vielversprechende Rohstoff-Lieferanten. Ihre Vorteile: Sie verwerten sozusagen als Futter Kohlendioxid aus der Luft oder industriellen Emissionen und vermehren sich rasch. Ihre Wachstumsrate ist sieben- bis zehnmal so hoch wie die von Landpflanzen. Außerdem kann man sie außerhalb von landwirtschaftlichen Nutzflächen anbauen. Sie treten damit also – anders als zum Beispiel Mais – nicht in Konkurrenz zu Agrarflächen, auf denen statt dessen Lebensmittel angebaut werden könnten.

Text: Spot Press Services/Hanne Lübbehüsen
Foto: Lufthansa

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