Liebe Leserin!
Lieber Leser!

Wer sich heutzutage über neue Fahrzeuge, Trends, besondere Gattungen von Automobilen unterrichten will, der hat mannigfaltige Möglichkeiten. Neben den Print-Angeboten in Tageszeitungen und Zeitschriften gibt es eine schier unermessliche Fülle von Online-Nachschlagewerken, die mal seriöser, mal auch dubioser Natur sind. Wer sich jedoch vor Ort informieren will, der hat auch bei diversen Automessen und Ausstellungen im Verlauf eines Jahres genügend Gelegenheiten dazu, seinen Wissens- und Interessensdurst zu stillen. So wie beispielsweise – wie in allen „ungeraden“ Jahren – im September auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) Pkw in Frankfurt am Main.

In der vergangenen Woche besuchte ich eine ganz besondere Auto-Ausstellung, die zwar weit weniger im öffentlichen Fokus steht, doch die dort vorgeführten Neuerungen führten mir mal wieder explizit vor Augen, wie wichtig Fahrzeuge und Zubehör jener Gattung sind, die wir nur dann in Anspruch nehmen (müssen), wenn wir es gar nicht wollen, aber dann um so mehr darauf angewiesen sind. Die Rede ist von der „RETTmobil“ in Fulda. Dort fand in der vergangenen Woche drei Tage lang die 13. Europäische Leitmesse für Rettung und Mobilität statt.

Viele Hersteller, die wir aus unserem Alltag mit ganz „normalen“ Fahrzeugen kennen, stellen dort ihre ganz auf die Rettung und Bergung von Personen konzipierten Sonderanfertigungen aus. Vertreten sind aber auch viele Firmen, die auch Fachjournalisten rund um das Thema Automobil eigentlich nur ganz selten einmal zum Begriff werden. „Umso bedauernswerter und schlimmer“ habe ich mir beim Gang durch die Ausstellungshallen in Fulda gedacht. Die „RETTmobil“ ist keine IAA; keine Tuning-World, keine Glitzer- und Glamourshow rund um PS-starke und superschnelle Sportwagen. Aber sie ist ein ungemein wichtiger Beitrag zum funktionierenden Gemeinwesen auf unseren Straßen, wenn Menschen in Not sind.

Die „RETTmobil“ wurde innerhalb von nur 12 Jahren von einer nationalen Fachausstellung zu einer angesehenen, internationalen Top-Messe. 420 Aussteller aus 17 europäischen Nationen, über 20.000 Fachbesucher aus dem In- und Ausland. Das ist schon eine beeindruckende Zahl in etwas mehr als einem Jahrzehnt. Doch beim Gang durch die Hallen bewegte mich weniger die Entwicklung dieser ganz besonderen Form von Automobilmesse. Beeindruckt und nachdenklich gemacht, hat mich viel mehr die Erkenntnis, die mir – auch dank etlicher plakativer Würdigungen von Rettungskräften an den jeweiligen Einsatzorten – nachhaltig vor Augen geführt wurde:

Es bedarf nur eines kleinen, unvorhergesehenen Ereignisses, einer kurzen Unaufmerksamkeit und schon treten von einer Sekunde auf die andere plötzlich Ereignisse mit teilweise katastrophalen Folgen für Leib und Leben ein. Für das eigene Leben und das unschuldiger Mitmenschen. Wie wichtig und gut zu wissen, dass auch in Sachen Rettungsmobilität große Fortschritte gemacht wurden und immer noch werden. Und vor allem: Wie unendlich dankbar wir jenen Menschen sein müssen, die sich in Hilfsorganisationen wie etwa dem Deutschen Roten Kreuz oder ähnlichen Vereinigungen engagieren, um unentgeltlich Erste Hilfe zu leisten.

Dass solche Fahrzeuge und das dazu gehörende Umfeld natürlich auch ein mittlerweile umkämpfter Wirtschaftssektor sind, ist nicht verwunderlich, wird aber auch zu einer Triebfeder weiterer Entwicklungen vieler Hersteller. Von daher haben so genannte „Nischen-Ausstellungen“ wie die „RETTmobil“ nicht nur ihre Daseinsberechtigung, sondern sind unabdingbar für unser aller gesunde Mobilität.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende,
Ihr Jürgen C. Braun

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