Horex: Saisonstart gut…alles gut?

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Die gefühlte Horex-Start-Geschichte dauert bereits etliche Jahre. Von der Idee, ein innovatives Großmotorrad zu bauen, über eine fundamentale Zusammensetzung des Expertenteams, bis hin zur Findung eines geeigneten Produktionsstandorts ist eine lange Zeit vergangen. Unter www.kues.de haben wir diese Zeit phasenweise begleitet.

So ziemlich jedes Mal, wenn aus der Motorradmanufaktur in Augsburg erste Startsignale zu vernehmen waren, wurden auch schon die ersten veritablen Bikes angekündigt. Dann kamen mehrfach technische Probleme im Herstellungsablauf und an den Maschinen selbst, quasi als Entschuldigung für eine verspätete Auslieferung, an die Presse, Probleme seitens der Komponenten-Zulieferer und schließlich wurde auch noch der Kompressor, der eigentlich von Anfang an die Motorleistung auf etwa 200 PS bringen sollte, fallen gelassen. So ist die neue Horex VR6 Roadster im Prinzip auch nur ein Motorrad, das außer seinen 6 Zylindern und einigen technischen Sonderanfertigungen nur wenig mehr als die vergleichbare Konkurrenz zu bieten hat. Nein, stimmt nicht ganz, denn die VR6 Roadster wird nicht als Großserienprodukt angefertigt, sondern Manu Factum, in penibler Einzelfertigung, Stück für Stück. Und noch etwas unterscheidet die VR6 von ihren Mitbewerberinnen: sie wird vom Endkunden in ihrer individuellen Erscheinungsform konfiguriert nach Offerten, die Horex werkseitig anbietet.Rechtzeitig zum Frühjahrsbeginn stehen die ersten Testmaschinen bei den ausgewählten deutschen Händlern. Als Test-Maschinen. Zum Ausprobieren für Interessenten. Kaufen können sie diese Exemplare noch lange nicht. Und so wird zwischen dem Moment der Bestellung und der Auslieferung noch geraume Zeit vergehen, möglicherweise wird sogar schon das Ende der 2013er Bikesaison eingeläutet bis das Motorrad in den Händen des stolzen Besitzers landet. Ein wahrlich seltenes Prinzip aus Philosophie und Technik, aber auch nicht ganz ungefährlich, da es sich noch zeigen muss, ob das Thema Wirtschaftlichkeit auch genügend beachtet wurde. Zu gönnen wäre den Augsburgern allemal der Erfolg, denn sie sind viele Risiken eingegangen, verfügen über Spitzentechniker und haben die Latte der Qualität ganz hoch gelegt. Es wäre wirklich zu schön, wenn das Renommee des Namens Horex durch ein Hochqualitätsprodukt neuester Provenienz fort geführt werden könnte.

Text: Frank Nüssel/CineMotFoto: Horex

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