Susanne Goga: Die Tote von Charlottenburg. Deutscher Taschenbuch Verlag (dtv); 9,95 Euro.
Das Buch führt uns neunzig Jahre zurück. Das Cover lässt's vermuten, aber schon die ersten Seiten schaffen Gewissheit: Es wird ohne Gewissensbisse geraucht, und es wird darüber gesprochen, dass der Arztberuf – von einer Frau ausgeübt – doch etwas Besonderes (will heißen: nicht der Regelfall) sei.
Susanne Goga führt uns zurück in den Sommer 1923. Kommissar Leo Wechsler und seine Freundin Clara Bleibtreu sind urlaubshalber nach Hiddensee gereist. Dort lernt Clara die Ärztin und Frauenrechtlerin HenrietteStrauss kennen, eine ungewöhnliche Frau.Wenig später stirbt diese ungewöhnliche Frau in ihrer Wohnung im Berliner Bezirk Charlottenburg.Ihr Neffe Adrian, der ihr sehr nahestand, glaubt nicht an einen natürlichen Tod, und Kommissar Wechsler hat allen Grund, Ermittlungen anzustellen.
Die Tote von Charlottenburg ist ein angenehm anachronistischer Krimi mit einer leisen, unaufdringlichen Erzählweise, zumal beides nicht auf Kosten des Spannungsfaktors geht.