Erste Erfahrungen: Volvo V60 Plug-in-Hybrid

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Fahrzeuge des schwedischen Automobilherstellers Volvo standen bisher eigentlich für ein ausgeklügeltes und innovatives Sicherheitskonzept im Premium-Bereich. Nicht nur, dass sich die Nordländer vor Jahrzehnten als Erfinder des Dreipunkt-Gurtes einen Namen gemacht haben. Heute schützt eine piepsende und blinkende Heerschar von elektronischen Schutzengeln die Insassen im Volvo. Sogar der Passant wird beim erstmals im V40 eingesetzten Fußgänger-Airbag, bei dem sich die Motorhaube leicht anhebt und einen rettenden Luftsack freigibt, in das umfassende Schutzsystem mit eingebunden.

Aber Volvo als Vorreiter in Sachen ökonomischer und ökologischer Antriebstechnik? Das ist neu und deshalb auch umso bemerkenswerter. Beim V60 Plug-in-Hybrid verbinden die Volvo-Ingenieure jetzt die besten Seiten des Dieselmotors und eines Elektroantriebs miteinander und machen den Weg für die Steckdose frei. Die Vorteile des emissionsfreien Elektroantriebs und eines sparsamen Selbstzünders sollen damit auf eine besonders ertragreiche Art und Weise miteinander verbunden werden. Eine „win-win-Situation“ quasi für den Verbrennungs- und den E-Motor.

Wie das so ist bei der Entwicklung neuer Techniken und deren Serienreife ist das nicht immer ein ganz kostengünstiges Unterfangen. Zum einen ist der V60 Plug-in-Hybrid nur in der luxuriös ausgestatteten Variante „Summum“ mit dieser Technik zu haben. Zum anderen müssen „grüne Technikfreaks“ bereit sein, etwa 10.000 Euro mehr auszugeben, als dies bei einem vergleichbaren Fahrzeug mit konventionellem Antrieb der Fall ist.

Für mindestens 58.710 Euro erhält der Besitzer dann aber auch ein Fahrzeug, mit dem er in der Summe der guten Eigenschaften weniger als zwei Liter Dieselkraftstoff auf 100 Kilometer verbraucht. Bisher war der Volvo V60 Plug-in-Hybrid nur in einer speziellen Start-Edition verfügbar. Im Juni rollt das Fahrzeug jetzt in einer leicht modifizierten Version zu den deutschen Volvo-Händlern.

Die Arbeit des Verbrennungs-Antriebs in dem 4,63 Meter langen Fünftürer übernimmt der bekannte D5-Turbodiesel mit 215 PS. Das selbst zündende Triebwerk wird im V60 Plug-in-Hybrid mit einem 68 PS starken Elektromotor verbunden. Je nach gewähltem Modus teilen sich beide Varianten die Antriebsarbeit oder bewegen den V60 Plug-in-Hybrid allein. Laut Hersteller reicht die Energie aus der Lithium-Ionen-Batterie, die per Ladekabel innerhalb von 3,5 Stunden an herkömmlichen Steckdosen aufgeladen werden kann, für eine Strecke von 50 Kilometer. Anschließend – und bei entsprechender Leistungsanforderung auch schon vorher – schaltet sich der Diesel zu. So soll für den Schweden mit der Kraft der zwei Herzen ein Verbrauch auf dem Prüfstand von 1,8 Litern unter dem Strich stehen. Das entspräche CO2-Emissionen von 48 g/km.

Zur reichhaltigen „Summum“-Ausstattung des V60 gehören natürliche Attribute wie digitale Instrumente mit allen wichtigen Hybrid-Informationen. Hinzu kommen beispielsweise ein Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht, 17-Zoll-Aluräder mit Leichtlaufreifen und eine Standheizung. Im Vergleich zum Volvo V60 D5 mit Allradantrieb und Automatik ergibt sich bei der neuen Technik immer noch ein Plus von rund 10.000 Euro. Wer warten kann, dem sei gesagt: Den Volvo für die Steckdose wird es in absehbarer Zeit nicht nur als V60-Modellvariante geben.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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