SUV-Markt 2012: Die Jahresbilanz

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Die von Monat zu Monat unterschiedlichen Verschiebungen bei den Zulassungszahlen, die das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) penibel erfasst, haben, auf das ganze Jahr bezogen, keine relevanten Aussagen oder Auswirkungen. Wichtig ist und es zählt nur, was nach 12 Monaten unter dem Strich herausgekommen ist, also gebaut und zugelassen wurde, sonst nichts, so ein Insider eines Instituts.

Auffallend dabei ist weniger die in 2012 unbestrittene Nr.1-Position des Tiguan, sondern, was sich ab Rang 2 ereignet hat.Wie wir bereits am 28.12.2012 (www.kues.de) berichtet hatten, gab es das ganze Jahr über ein munteres Stühle-Rücken in der Positionierung der einzelnen Modelle untereinander. Das hatte zuweilen wahre groteske Sprünge im Ranking zur Folge, die sich aber nach 12 Monaten wieder selbst regulierten. Dabei fällt auf, dass jeder Platz hart umkämpft ist, was die teilweise hautengen Abstände unter den Modellen deutlich bezeugen. Und so sieht die amtliche Rankingliste der Topp-Ten dann aus:

1.\x09VW Tiguan: 55.615
2.\x09Nissan Qashqai: 28.982
3.\x09BMW X1: 27.004
4.\x09Audi Q3: 25.741
5.\x09BMW X3: 25.680
6.\x09Škoda Yeti: 22.246
7.\x09Audi Q5: 20.167
8.\x09Ford Kuga: 20.138
9.\x09Dacia Duster: 19.218
10.\x09Hyundai iX35: 19.107

Welche Schlüsse lassen sich aus dieser Statistik ziehen? 8 verschiedene Marken teilen sich die 10 Topp-Positionen, Audi und BMW sind mit jeweils 2 Modellen vertreten. Eine starke Produkt-Durchmischung, die dem Markt (und den Kunden) gut tut. Alleine 4 Marken machen die Importeure aus, die mit dem Qashqai von Nissan einen Dauerrenner installiert haben, der den deutschen Herstellern reichlich zu denken und zum knabbern gibt. Auffallend auch, dass Mercedes nicht unter den besten 10 zu finden ist. Ausschließlich die untere und mittlere Mittelklasse ist da vertreten. Die großen, schweren SUV's (die überwiegend für den Transport zum Kindergarten und zum Shopping missbraucht werden) landen ziemlich abgeschlagen unter ferner liefen. Irgendwie scheint doch etwas Vernunft eingetreten zu sein, die das Käuferverhalten bestimmt und reguliert. Die Saurier unter den SUV's müssen sich eben hinten anstellen, was vor allem Porsche Cayenne, BMW X5 und X6 sowie Range Rover ( Modell Sport) verinnerlichen müssen, während die derzeit jüngste Kreation aus Großbritannien, der Range Rover Evoque zum absoluten shooting-star aufgestiegen ist: 376,9 % Zulassungsplus hat seit Langem keiner mehr geschafft.Der Boom der SUV's aber wird weiter gehen: Nun rückt langsam, aber sicher, die nächste Generation ins Rampenlicht. Es werden die kleinen SUV's sein, wie zum Beispiel der VW Polo, der zum Vielfach-Könner mutieren wird, also auch mal über Feldwege getrieben werden darf. Da werden die Mitbewerber aus dem Rest Europas und vor allem aus dem fernöstlichen Markt auch nicht lange auf sich warten lassen. Wenn diese Generation dann auf den Markt kommt, werden auch die Rufe nach weniger Verbrauch leiser werden, denn Alltagsverbrauchswerte um die 5 Liter dürften Realität werden, zumal die Hybridtechnik nicht zu umgehen sein wird. Bei all den beschriebenen Fakten darf aber auch ein Fahrzeug nicht vergessen werden, das sich fest auf dem deutschen Markt, still und leise, etabliert hat: Der Forester von Subaru, der noch immer eine starke Zuwachsrate von 50,4 % aufweist, obwohl ab März 2013 die 4. Generation als Nachfolger bei den Händlern stehen wird. Das ist insofern ungewöhnlich, als durchweg Modelle, deren Ablösung naht, meist als Ladenhüter beim Händler die Parkplätze zustellen. Bei Subaru ist nichts von nachlassendem Interesse zu erkennen. Das ist der Beweis dafür, wie sehr sich Parameter wie: technische Zuverlässigkeit, Komfort, Sicherheit und Werkstattqualität auf eine Marke auswirken.

Da die modernen SUV's inzwischen den klassischen Vans ziemlich den Rang abgelaufen haben, wird auch das Jahr 2013 mit spannenden Meldungen zum Thema aufwarten. Wir bleiben dran.

Text: Frank Nüssel/CineMot
Fotos: Nüssel/CineMot, Hersteller
Quelle: KBA

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