Jake Bugg: Jake Bugg. (Mercury)
Die Genrebezeichnung Singer/Songwriter wird regelmäßig überstrapaziert, um Sänger(innen) zu charakterisieren. Tatsächlich gehören dazu: eine Stimme mit Wiedererkennungswert, sinnvolle Texte, die auch Raum für Interpretation bieten, eine Instrumentierung, die diese Texte unterstreicht sowie gut und gerne eine Portion Lässigkeit, ein Bruch mit Konventionen, ohne dass das präpotent oder aufgesetzt wirkt.
Jake Bugg aus dem britischen Nottingham erfüllt diese Bedingungen ohne jeden Zweifel: Ich wäre sehr gern in den 60ern geboren worden, das wäre meine Zeit gewesen. Aber nun ja: Jetzt bin ich hier, sagt der 18-Jährige von sich selbst. Als Vorbilder nennt er Bob Dylan, die Beatles, Jimi Hendrix und Donovan. Zur Musik gekommen ist er durch einen Song von Don McLean, so sagt es die Plattenfirma. Aber es ist nicht Nostalgie pur und auch kein Retro-Aufguss. Jake Bugg erinnert zugleich an Noel Gallagher, für den er auch schon im Vorprogramm auftrat und der (von wegen „nur Vorprogramm!) für den jungen Kollegen nur Superlative übrig hat: Er ist die Zukunft der Musik, wie ein Zusammenspiel von Bob Dylan und The Arctic Monkeys. Und das klingt nicht wie ein übertriebenes Kompliment, sondern wie eine sehr realistische Beschreibung. Jake Bugg ist eine echte Entdeckung, und man wünscht ihm, dass er sich jene Originalität auf Dauer bewahrt, die sein Debüt auszeichnet.