Dakar 2013: Attacke auf Peterhansel von vielen Seiten

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Es sah laut Roadbook und in den GPS-Infos alles relativ easy aus, eigentlich wie für uns gemacht. Doch die 438 Wertungskilometer hatten es richtig in sich, so der hohe Favorit und Vorjahressieger Stéphane Peterhansel mit dem gelben X-Raid-Mini. Mit knapp 10 Minuten Vorsprung vor dem Buggy-Piloten Al Attiyah ging es in die heutige 6. Prüfung. Wieder attackierten vor allem die diversen High-Power-Buggies die Klassiker mit ihren Allradlern: Al Attiyah vor allem, dann Chicherit, dem es ein innerer Reichsparteimarsch sein dürfte, seine Exkollegen aus dem Hause X-Raid richtig abzuledern. Er war ja damals vor 2 Jahren aus dem Team geflogen.

In den Dünen mussten wir nur einmal anhalten, ansonsten sind wir bestens durchgekommen, hatten aber vor allem wegen der enormen Staubfahnen durch die vielen Biker vor uns keine Sicht und haben sehr vorsichtig agiert. Das hat uns heute mindestens 7-8 Minuten gekostet, so Peterhansel, nachdem ihm Al Attiyah an diesem Tag knapp 9 Minuten(8:36 min) abgenommen hatte.

Besonders sauer war Nani Roma im gelben Mini, der sich nach seinem Vortagessieg heute in einem V-förmigen Sandloch derart vorne und hinten verkeilt hatte, dass alle 4 Räder in der Luft hingen. Das hat ihn Stunden gekostet. Ex-Mitfavorit Sainz hat nun die Pest am Hals: Mitten in der Wüste ging der Motor aus, begann schon im Stand Öl zu verlieren, was noch nie ein gutes Zeichen war. Wahrscheinlich ist ein Pleuel abgerissen, könnte das Aus bedeuten. Nun geht auch bei dem Quatari das Nervenflattern los, der das identische Auto (Demon Jeffries Buggy) fährt.

Neben Roma steckte auch Giniel de Villiers, der Gesamt-Dritte derzeit, im Sandloch fest, konnte sich aber schneller befreien und trotz eines zweiten Sandlochs unterwegs seinen 3. Rang behalten. Robby Gordon fuhr wieder mal für die Galerie, prügelte seinen Speed-Hummer nur so über Stock und Stein und landete auf dem 3. Platz an diesem Tag.

Beachtlich vor allem: Leonid Novitskiy auf dem orange-farbenen Mini(307), der konstant sicher, schnell und unspektakulär seinen Tagesjob macht und nun auf dem 4. Rang nur noch wenige Sekunden hinter de Villiers liegt, der über 17 Minuten Vorsprung hatte. Alle wollen nun an die Spitze, da die ersten 8 noch nicht eine Stunde auseinander sind und somit jeder noch reelle Chancen hat.

Für Peterhansel spricht seine große Erfahrung, aber die Buggy-Piloten haben die schnelleren Fahrzeuge. Das deutsche SAM-Team Kahle/Dr. Schünemann hat sich offensichtlich auf seinen Allrad-Proto eingeschossen und macht von Etappe zu Etappe Plätze gut: Nun sind sie schon, nach viel Pech am Anfang, auf dem 16. Rang. Am Wochenende dann der ersehnte Ruhetag. Wir bleiben dran!

Text: Frank Nüssel /CineMot
Quellen/Bilder: marathonrally.com/ HS-Team DPPI, X-Raid

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