Test-Tour: Suzuki Grand Vitara (Modelljahr 2013)

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Die Geschichte der Suzuki Geländewagen beginnt 1980, als ein Minimal-Autochen aus Japan hierzulande auf den Markt kam, das sich offiziell LJ 80 nannte. Aufgrund seiner Offroad- Fähigkeiten wollte es der Importeur zwar gerne Jipsy nennen, was ihm fortan von der Chrysler-Jeep-Organisation aus USA per Gerichtsdekret verboten wurde. Wegen zu starker Nähe zum Begriff Jeep. Der LJ 80 also eroberte das neue, vor allem junge Publikum im Eilschritt. Er war leicht, nahezu untermotorisiert, wendig, fast schon billig, verfügte über Allradantrieb und sogar über eine Geländeuntersetzung. Im Laufe der Jahre wurde ein Samurai daraus und weitere Varianten bis hin zum Vitara, der seit einigen Jahren nun Grand Vitara heißt und ein ganz modernes Auto ist: mit aktuellen Motoren, mit permanentem 4×4- Antrieb, auch mit Reduktion zu haben und vor allem: egal in welcher Variante: immer zuverlässig und bezahlbar. Suzuki hat sich nicht in die Schlacht der Big Bang- Geräte mit 2-3 Tonnen Leergewicht eingelassen, hat nie die große PS- Keule ausgepackt.

Nun steht die ganz aktuelle Generation des Grand Vitara seit wenigen Tagen in den Showrooms der Vertragshändler und wir fuhren ihn bereits ausgiebig. Jahreszeitgemäß auf winterlichen Straßen. Was zeichnet ihn aus? Aus dem 4-Motoren-Angebot pickten wir uns den 1,9 Liter Diesel heraus (129 PS/ 300 Newtonmeter), dessen kleines Kraftwerk von Renault bezogen wird, langjährig auch in anderen Fahrzeugen weltweit einen guten Job macht und als zuverlässig und sparsam gilt.

Natürlich ordert die Mehrzahl der Kunden die 5-türige, lange Version, aber der Kurze ist etwas wendiger, etliche Kilo leichter und, wie wir nachweisen konnten, auch etwas sparsamer (7,0- 8,2 L/100 KM). Mehr Platz braucht man im Prinzip nicht, zumal Personal und Material durch weit öffnende Türen und flexible Sitzkonstellationen nahezu luxuriösen Zugang auf Sitz- und Stauplätze haben. Die etwas karge Bodenfreiheit von maximal 190 Millimetern lässt sich, so es Not tut, mittels eines Fahrwerks- Kits locker und preiswert auf Werte zwischen 210 und 250 mm erhöhen. Soweit dazu. Das Untersetzungsverhältnis beim Diesel liegt mit 1: 1,97 in einem guten Wert, der zum Drehmoment passt und dem Grand Vitara Steigungen bis gut und gerne 85% mühelos ermöglicht. Ein guter Kletterer also, was so Manchem in der Outdoor- Szene auch bewusst wird. Ein neues Front-Stoßfängermodul glättet den Eindruck, verbessert den Kollisionswert mit Fußgängern (3 Sterne im NCAP- Test) und wirkt insgesamt etwas eleganter als beim Vorgänger. Der Innenraum beeindruckt durch höherwertige Materialien, vor allem im Bereich der Sitze und bei der Verkleidung der Türen. Nach nur kurzer Eingewöhnungszeit sitzen alle Betätigungsorgane bis zum Anzeigen- Instrumentarium und geben keine Rätsel auf. Das ganze Auto ist einfach praktisch und die manuelle Gangwahl des brandneuen Autos, die sich momentan noch etwas rau gibt, wird bald, wie gewohnt, etwas leichter und flüssiger ausfallen.

Den jahreszeitlichen Umständen folgend wechselten wir auf Winterpneus, entschieden uns für den Toyo OP-WT im schlanken 215/70-16 er Format, was sich gerade bei schneebedeckten Fahrbahnen als richtige Wahl erwies: auch dank permanentem Allrad (sogar bei offenem Mitteldifferenzial) zielgenauer Grip in allen Bereichen: bei Kurvenfahrt, beim Bremsen, beim Beschleunigen. Mit exakt 24.390.- Euro ein kaum zu toppendes Angebot für ein nahezu komplettes Auto, das nicht nur im Winter dank Traktion ohne Ende auch im Sommer mit Leichtlaufreifen der neuen Generation (z.B. 225/65-16) Freude macht. Zudem in dieser Klasse absolut ohne Konkurrenz. Das muss ganz klar gesagt werden.

Text und Fotos:
Frank Nüssel/ CineMot

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