Jakob Arjouni: Happy Birthday, Türke! Kayankayas erster Fall.
Diogenes Verlag; 9,90 Euro.
Jüngst hat Jakob Arjouni ihn wieder auf Tour geschickt: Kemal Kayankaya (neuester Fall: Bruder Kemal) ist mittlerweile in einer etwas gesetzteren Lebensphase angelangt. Steht ihm altersmäßig ja auch zu. Mit einer extra preisgünstigen Taschenbuchausgabe erinnert der Diogenes Verlag aber auch an die Zeiten, als Kemal Kayankaya noch jünger, draufgängerischer war und seiner Leserschaft einiges an Nerven abverlangte.
1985 geht er erstmals auf Verbrecherjagd. Ausgerechnet an seinem Geburtstag bekommt er einen Auftrag, den er – chronisch geldklamm – ob des gezahlten Vorschuss wohl gar nicht ablehnen könnte (sogar, wenn er wollte). Der Türke, der doch gar kein Türkisch spricht, macht sich also an die Arbeit. Und führt die Leserschaft in jene Ecken von Frankfurt, die gesittete Mitmenschen in ihren Vorurteilen über die Großstadt am Main bestätigen. Bis er seinen Fall gelöst und die Täter, ausgerechnet Ordnungshüter, überführt hat, bleibt es spannend.
Im Hamburger Buntbuch-Verlag ist Kayanakas erster Fall erschienen, zwei Jahre später kam Jakob Arjouni zu Diogenes. Dort zählt er, Jahrgang 1964, heute zu den erfolgreichsten Hausautoren. Nicht nur wegen Kayankaya, der in einem Vierteljahrhundert Berufstätigkeit einige Delikte zu klären hatte.