Der Seat Ibiza ist besonders bei jungen Menschen ein beliebtes Fahrzeug. Kompakt, klein, aber mit großem Raumangebot. Dazu chic gestylt, sicher und wirtschaftlich. Da ist die Zielgruppe der „Generation Yuppie“ schnell ausgemacht. Der kleine Spanier auf der Basis des Volkswagen Polo ist demzufolge ein Konzern-Bruder, der es bei Seat zum Bestseller gebracht hat. Um zusätzliche Kaufanreize zu liefern, hat die Volkswagen-Tochter neue Modellvarianten ihres Kompaktfahrzeuges auf den Markt gebracht. Darunter auch zwei neue Ausführungen, die besonders verbrauchsarm sind und geringe Schadstoff-Mengen ausstoßen. „E-Ecomotive“ nennt sich diese Technik bei Seat. Wir fuhren den Ibiza mit einem 1.2 Liter großen und 75 PS starken Dieselmotor.
Dass die jüngste Generation des Ibiza dereinst sogar dem „Wolfsburger Vetter“ namens Polo eine Nase drehte und zuerst auf dem Markt war, mag nicht unbedingt ausschlaggebend gewesen sein für den Markterfolg des chicen Kompakten. Es zeigt aber auch, welche Hoffnungen man beim Hersteller auf den neuen Ibiza setzte. Mit diesem Fahrzeug ist in der Tat so etwas wie ein Raumwunder gelungen. Kompakte Ausmaße, langer Radstand, hohe Kopffreiheit, Platz auch für lange Beine hinter dem in Länge und Höhe verstellbaren Lenkrad. Und zudem noch ein Kofferraum, der dank niedriger Ladekante leicht zu beladen ist und Stauraum für den Wocheneinkauf bietet.
Als Fünftürer ist auch der Einstieg zum Fond bequem. Von daher ist der Ibiza also mehr als nur ein preisgünstiges Fahrzeug für Ersteinsteiger. Die Gestaltung des Innenraums ist betont auf peppig, trendy, eben jugendlich gemacht. Im Vergleich zum Polo verraten die verwendeten Materialien an Armaturen zwar deutlich mehr Plastik-Welt, an reichlichen Ablagemöglichkeiten und bedienerfreundlicher Handhabung mangelt es jedoch nicht.
Die Spritspar-Variante 1.2 TDI E-Ecomotive mit dem Dreizylinder-Diesel definiert sich fast ausschließlich über ihre Verbrauchswerte. Das Triebwerk hat aber auch einen „langen Atem“. Wenn der kleine Spanier erst mal rollt, und man nicht eben drei Sumo-Ringer zu ihrem nächsten Einsatzort kutschieren muss, ist man auch auf langen Strecken flott unterwegs. Zwar „krächzt“ das Triebwerk in seinen Tiefen ein wenig, aber auf derlei (nicht permanente, sondern nur anfängliche) Nebengeräusche sollte man angesichts der technischen Ausgangslage gefasst sein. Die 75 PS aus den 1.199 Kubikzentimeter Hubraum leisten jedenfalls in der Spitze ganze Arbeit. Angegeben ist die Höchstgeschwindigkeit mit 176 km/h, aber derart leiden lassen sollte man das Aggregat zumindest nicht auf Dauer.
Im Verbrauch wird diese umweltfreundliche (89 g/km CO2) und sparsame Modellvariante mit 3,4 Litern Dieselkraftstoff auf 100 Kilometer angegeben. Diese Vorgabe müssen wir – warum auch immer – ins Reich der Fabel verweisen, immerhin aber lagen wir auch bei flotter Fahrweise deutlich unter fünf Litern. In der von uns gefahrenen Ausstattungsoption „Style“ kostet der Spar-Ibiza 17.900 Euro.
Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Jürgen C. Braun, Seat