„Sibirische“ Kälte: Auch Eiskratzen ohne Lackschäden will gelernt sein

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2

Jetzt hat uns der Winter nach langer Anlaufphase also doch noch erwischt: Minusgrade herrschen in ganz Deutschland, zum Wochenende hin und in der nächsten Woche soll es mit Temperaturen von nachts bis zu minus 20 Grad gar noch schlimmer werden. Da heißt es für „Laternenparker“ morgens früher aufstehen und fleißig kratzen an den Auto-Scheiben. Aber auch das will gelernt sein, um sich unnötigen Ärger zu ersparen.

Um die Scheiben schneller vom Eis zu befreien, lassen manche Autofahrer auch mal den Motor laufen, während sie mit dem Eiskratzer zugange sind. Dabei besteht allerdings das Risiko, mit einem Bußgeld bestraft zu werden. Denn das laufen lassen des Motors gilt dies als unnötiger Lärm und vermeidbare Abgasbelastung und ist demzufolge gesetzlich verboten.

Hinzu kommt der höhere Verschleiß des Motors, der im Leerlauf deutlich langsamer warm wird als im Fahrbetrieb und so nicht ausreichend mit Öl versorgt wird. Im Leerlauf kann der Motor schneller verschleißen. Zudem verbraucht der Wagen extrem viel Kraftstoff. Langfristig kann das zu Schäden führen, teure Reparaturen sind die Folge.

Unkontrolliertes, wildes Kratzen beschädigt aber auch das Glas. Durch Druck und Reibung entstehen sehr schnell feine Kratzer, die langfristig die Sicht behindern und die Blendwirkung von Sonnenstrahlen und Scheinwerferlicht verstärken. In der Eisschicht befinden sich häufig feine Schmutzpartikel, die beim Kratzen wie Schmirgelpapier wirken und feine Kratzer hinterlassen. Verhindern lässt sich das, wenn man die Scheiben vorher mit der Wischwasseranlage reinigt. Dazu sollte man Vorsorge treffen, dass diese nicht zufriert. Auch die Gummilippen der Scheibenwischer sollte man reinigen, da dort Schmutz festsitzt und für Kratzer sorgen kann.

Bei harten Eisschichten ist eine Kombination von Scheibenentfroster und Eiskratzer angesagt. Damit geht das Enteisen nicht nur schneller, wirkungsvoller und bequemer, auch Kratzer im Glas werden so von Beginn an verhindert. Der optimale Eiskratzer ist aus stabilem Kunststoff, hat eine Sägezahnkante zum Entfernen von dicken Eisschichten, eine glatte Eisschabekante sowie eventuell eine Gummilippe zum Entfernen von Wasserfilmen. Zunächst sollte man waagerecht mit der geriffelten Seite und dann vorsichtig mit der glatten Seite das Eis von oben nach unten schaben.

Am besten ist es allerdings, wenn die Scheiben erst gar nicht vereisen. Dafür eignet sich eine entsprechende Abdeckfolie, die man im Fachhandel oder in entsprechenden Supermarktketten bekommt. Diese sollte man abends anbringen, um sie dann morgens einfach abzunehmen. So hat man sofort freie Sicht.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

Scroll to Top