Race of Champions: „Budenzauber“ mit Schumi und Co.

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Ausgelassene PS-Party zum Ende des Motorsportjahres: Über 65.000 Fans bejubelten am Wochenende beim „Race of Champions“ das deutsche Traumduo Michael Schumacher und Sebastian Vettel, sowie den neuen VW-Werksfahrer Sébastien Ogier. Während die beiden Formel-1-Helden ihren Erfolg vom „Nations Cup“ aus dem Vorjahr wiederholten, setzte sich „Deutschland“-Gewinner Ogier im Finale des Einzelwettbewerbs gegen den Dänen Tom Kristensen durch.

Es war Budenzauber der besten Sorte. Hoch gezüchtete PS-Boliden mit und ohne Dach, exotische Fahrzeuge, die besten Piloten der Welt aus den verschiedensten Kategorien von Rallye über X-Games, Tourenwagen bis zu den „Königen des Motorsports“, der Formel 1. Von vorweihnachtlicher Besinnlichkeit am zweiten Advents-Wochenende konnte dort, wo ansonsten Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf das unbestrittene Sagen hat, keine Rede sein.

Der Auftakt in das letzte große Motorsport-Wochenende mit ausgelassenem Spaßfaktor hätte nicht verheißungsvoller sein können. Knapp 34.000 Zuschauer bejubelten am Samstag den fünften Sieg in Folge der beiden deutschen Formel-1-Heroen. Im Finale bezwangen der Mercedes- und der Red-Bull-Pilot das „Team Nordic“, bestehend aus dem achtfachen Le-Mans-Sieger Tom Kristensen und dem finnischen Rallye-Piloten Juho Hänninen.

Danach gab es kein Halten mehr für das stürmisch gefeierte Duo: Mit schweren Magnum-Flaschen „bewaffnet“, enterten die beiden Ausnahmekönner die Tribünen und spritzten die Fans zu deren und zur eigenen Gaudi mit Schampus nass. „Sebastian hat mir heute sehr viel helfen müssen“, gab „Altmeister“ Schumacher, der in ein paar Wochen 43 Jahre wird, zu. „Aber es geht nicht darum, wer die besseren Fahrer sind. Für mich war das abgesehen von ein paar Kartrennen, einer der wenige Siege in diesem Jahr. Das ist hier einfach eine tolle Kombination der Disziplinen in einer wunderbaren, entspannten Atmosphäre.“

Genau die herrschte dann auch am Sonntag beim „Elefantentreffen“ in der Arena, die mit einem gigantischen Aufwand für dieses Event vorbereitet worden war. Eigens für die Veranstaltung wurde ein Kurs mit zwei 600 Meter langen Parallel-Strecken und einer Brücke in der überdachten Arena verlegt. Dazu wurden mehrere Tausend Tonnen Sand und Kies verbaut, ein paar Tausend Kilometer Elektrokabel und zehn Kilometer Heizleitungen verlegt.

„Das ist die breiteste und spektakulärste Rennstrecke, die jemals für Motorsport in der Halle gebaut wurde“, verriet ROC-Mitbegründerin Michèle Mouton. Die ehemalige „San Remo“-Gewinnerin hatte das Rennen Ende der 80er Jahre ins Leben gerufen. Damals allerdings noch alleine und ausschließlich mit Rallye-Piloten. Dies hat sich mittlerweile völlig verändert und das „ROC“ ist ein gigantisches Spektakel mit den weltbesten Motorsportlern aller Kategorien geworden.

Am Sonntag hatten die deutschen Vorzeige-Piloten im Gekreische der Motoren, im Wummern der Bässe und dem Quietschen der malträtierten Reifen weniger Glück und schieden vorzeitig aus. Schließlich schafften es Ogier und Kristensen ins Finale auf identischen Audi R8 LMS, wobei der achtfache Le-Mans-Sieger jedoch den Kürzeren zog. „Ich bin zum ersten Mal dabei und fahre als Sieger nach Hause. Besser hätte es für mich nicht laufen können“, freute sich der Rallye-WM-Dritte. Doch auch „Major Tom“ Kristensen hatte diebische Freude an diesem Wochenende und verriet: „Mein jüngster Sohn ist großer Vettel-Fan, Sebastian hat mir ein Autogramm für ihn gegeben. Das werde ich mit nach Hause bringen und ihm sagen: Hey, Dein Vater hat ihn aber geschlagen.“

Text: Jürgen C. Braun
Fotos: United Pictures

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