\x09Mit jeweils mehr als 20.000 Zuschauern bei insgesamt zehn Rennen von März bis Oktober ist die VLN-Langstreckenmeisterschaft auf dem Nürburgring Europas größte Breitensport-Serie im Motorsport. Dort treten werksunterstützte, semiprofessionelle Teams genau so an wie viele Privatiers, denen ihr Sport eine Herzensangelegenheit ist. Sie stecken viel Geld und Engagement in die Ausübung ihres Sports, der sie bei jedem Lauf zu einem „Ausritt“ auf die vielleicht schönste und schwierigste Rennstrecke der Welt, die „Nürburgring-Nordschleife“ führt.
Zwischen 150 und 180 Nennungen liegen in der Regel für einen VLN-Lauf vor. Längst haben sich dort auch Diesel-getriebene Fahrzeuge einen Namen gemacht und fahren in ihrer Kategorie um Punkte, Prämien und Siege. Peugeot ist dabei nicht nur mit den wunderschönen RCZ-Coupés vertreten, sondern auch äußerst erfolgreich. Den letzten Beweis für die Kompetenz der Diesel-Technologie des französischen Herstellers und das Können der eingesetzten Fahrer bildete das Abschluss-Rennen am vergangenen Samstag bei strahlendem Wetter rund um die „Nordschleife“.
Insgesamt acht Klassensiege und zwei zweite Plätze fuhr das Trio Michael Bohrer, Stéphane Caillet und Jürgen Nett in diesem Jahr in der Langstreckenmeisterschaft heraus und mutierte dabei zum erfolgreichsten Team. Das war auch am Samstag, beim abschließenden 36. „Münsterland-Pokal“ nicht anders. Erstmals mit im Team war diesmal Paul Englert. Am Ende hatte der weiße Peugeot RCZ 2.0 HDi FAP einen Vorsprung von 5.19 Minuten vor den Teamkollegen Cyrus Ayari, Olivier Perez, Guillauere Roman und Julien Rueflin im schwarzen Schwesterfahrzeug. Es war der insgesamt sechste Doppelsieg bei den Diesel-Fahrzeugen, den die „Löwen-Autos“ im Rahmen dieser Serie in der Saison 2011 an den Tag legten.
„Insgesamt war es eine großartige Saison. Ich darf mich über mein erfolgreichstes Jahr seit dem Titelgewinn 1987 freuen“, zog Peugeot-Pilot Jürgen Nett aus Mayen eine zufrieden stellende Bilanz. „Unser Rennen heute war wieder einmal optimal. Unser Peugeot hatte eine traumhafte Straßenlage, die Kumho-Reifen waren perfekt und die Anzahl der Gelbphasen hielt sich zur Abwechslung mal in Grenzen. Es ist schon Jahre her, als ich zuletzt so viele schnelle Rundenzeiten konstant am Stück fahren konnte.“ Ähnlich äußerte sich auch sein Michael Bohrer: „Ein ganz großes Dankeschön an das gesamte Team. Acht Siege und zwei zweite Plätze, dazu der Triumph beim 24-Stunden-Rennen sprechen eine deutliche Sprache.“
Da das Reglement der Serie Fahrer berücksichtigt, deren Klasse mit vielen Wettbewerbern möglichst stark besetzt ist, waren Teilnehmer, die in seriennahen Klasen starteten, bevorzugt. Das aber ist auch der Sinn eines Wettbewerbs, in dem so viele unterschiedliche Konkurrenten in einem über vier Stunden dauernden Rennen an den Start gehen. Deshalb war es auch nicht verwunderlich, dass der Gesamtsieg an das Trio Carsten Knechtges (Mayen), Manuel Metzger (Rickenbach-Hütten) und Tim Scheerbarth (Dormagen) in einem BMW des Teams „Black Falcon“ aus Kelberg in der Nähe des Nürburgrings ging.
Über die Bandbreite der gesamten Rennen gesehen ist vor allem der optische Auftritt dieser Serie mit den „aufgemotzten“ Porsche 911 GT3, den Audi R8 LMS oder den Mercedes-Benz SLS AMG eine Augenweide für jeden Motorsport-Freund. Das ist noch echter „Motorsport zum Anfassen“ auf der Rundstrecke. Deshalb freuen sich auch jetzt schon wieder jede Menge Anhänger der „Motorsport-Marathonis“ auf den ersten „Ausritte“ in der „Grünen Hölle“ in der Saison 2012. Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Jürgen C. Braun, Peugeot