Motorrad-WM auf dem Nürburgring: Superstars geben sich die Ehre

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Keine Verschnaufpause gibt es für die Freunde des Rennsports in diesem Jahr am Nürburgring, ein hochrangiger Event jagt den nächsten. Nach dem 24h-Rennen, das KÜS-Botschafter Timo Bernhard im Porsche gewann, dem Truck-Grand-Prix, der Formel 1, der DTM und dem Oldtimer-Grand-Prix geben an diesem Wochenende die besten „Gummikuh-Artisten“ ihre Visitenkarten in der Eifel ab. Zum Zehnten von insgesamt 13 Läufen zur Superbike-Weltmeisterschaft werden mehrere zehntausend Fans des Motorrad-Rennsports in der Eifel erwartet.

Unumstrittener Star der Superbike-WM ist der amtierende Weltmeister Massimiliano „Max“ Biaggi. Der 39-jährige Römer war vor seiner Superbike-Zeit vierfacher Weltmeister in der Viertelliter-Klasse (250 ccm). Das war von 1994 bis 1997, liegt also schon einige Jahre zurück. Eingebüßt von seinem Können im Rennsattel hat der Italiener, dem auch einmal Formel-1-Absichten nachgesagt worden waren, aber nicht. Sein größter Herausforderer ist – auch in der Eifel – der Spanier Carlos Checa.

Wie schon während der gesamten Saison heißt das Duell, das die Freunde der waghalsigen Zweirad-Artisten fasziniert und in ihren Bann zieht: Checa gegen Biaggi. Der Katalane gegen den Römer. Mit 343 Punkten hat der Mann aus Barcelona auf seiner Ducati 62 Punkte Vorsprung vor „Mad Max“, (Aprilia), der oft wegen seiner tollkühnen Fahrweise an der Grenze zwischen Genie und Wahnsinn auf den heißen Reifen seiner „Gummikuh“ reitet. Allein Yamaha-Star Marco Melandri (Italien) kann eventuell noch in diesen Zweikampf auf höchstem Niveau eingreifen.

Im vergangenen Jahr sicherte sich Biaggi, der mit einem italienischen Starmodel liiert ist und mit ihr gemeinsam eine zweijährige Tochter hat, bereits zwei Rennen vor dem Saisonende den Titel. Seit 2009 fährt er in der Superbike-WM, die seitdem einen ungeheuren Zulauf an medialer Aufmerksamkeit erhalten hat. Während der Mann auf der „Duc“ bereits vier der bisherigen neun Rennen für sich entscheiden konnte, ist der Aprilia-Pilot noch ohne Saisonerfolg.

„Wenn ich meinen Titel noch verteidigen will, muss ich hier gewinnen. Aber das alleine reicht nicht. Ich gebe meinen Titel jedenfalls noch nicht verloren“, gab er sich am Donnerstag am Nürburgring angriffslustig. Einen deutschen Fahrer gibt es nicht in der Superbike-WM. Ein Heimspiel ist es jedoch für BMW. Die Werksfahrer Leon Haslam (GBR, derzeit WM-Fünfter) und Troy Corser (AUS, 15.) vertreten die bayerischen Farben und möchten nach Möglichkeit auf das Podium. „Das sind wir den deutschen Fans unter den vielen Tausenden von Zuschauern schuldig“, gibt sich der Britte pflichtbewusst.

Freies Training und die Qualifyings sind Freitag und Samstag ab 8.30 Uhr. Die beiden Rennen über jeweils 20 Runden auf dem Grand-Prix-Kurs werden am Sonntag um 12.00 und 15.30 Uhr gestartet. Neben der Superbike werden im Rahmenprogramm weitere Motorrad-Rennserien gefahren. Am Donnerstag konnten die Stars der WM schon einmal auf der „Kletter-Challenge“ des Nürburgrings ihre Körperbeherrschung und ihre Geschicklichkeit auf dem wackligen Untergrund unter Beweis stellen. Und so mancher gestandene Motorrad-Profi verzog da in luftiger Höhe schon einmal bedenklich das Gesicht.

Text und Fotos: Jürgen C. Braun

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