Bewegung im 4×4-Reifenmarkt

Beitragsbild
Foto 1
Foto 2
Foto 3

Es gibt viele Faktoren, die innerhalb des Automobil-Markts für Bewegung sorgen. Die Zulassungszahlen für Kraftfahrzeuge beispielsweise. Sie hängen sowohl von globalen Tendenzen ab als auch von landesspezifischen wirtschaftlichen Situationen. In Deutschland sorgte vor knapp zwei Jahren die sogenannte Abwrackprämie für spürbaren Aufwind im Neuwagengeschäft bei den Kompakt-, Klein- und Kleinstwagen. Um es auf einen Nenner zu bringen: Geht es der Wirtschaft gut, geht es auch bei den automobilen Zulassungszahlen bergauf.Von diesem Trend profitiert, natürlich, auch die Zubehör- und Reifenindustrie. Gerade in einem Segment, das die höchsten Zuwachszahlen generiert, den SUV's und Geländewagen. Hier ist diese Entwicklung besonders markant. Ein Insider: Die ganze Reifenszene ist ein Haifischbecken, es geht fast alles nur noch über den Preis, ein gnadenloser Verdrängungswettbewerb. Dennoch drängt eine neue Reifenmarke in den Markt. Sie stammt aus Indien, heißt APOLLO und ist inzwischen Mutter-Gesellschaft von Dunlop/Südafrika, Maloja/Schweiz und Vredestein/Holland. Ein Global Player also, zumal auch in über 70 Länder exportiert wird. Und es gibt sie seit über 30 Jahren.

Jede neue Marke im Markt stellt zunächst einmal eine Bereicherung des Angebots dar. Das bringt aber auch Pflichten, Kosten und viel Arbeit mit sich (Marktanalysen, Kostenermittlung, Verkaufsstrategie, Aufbau eines qualifizierten Händlernetzes etc.). Das weiß auch APOLLO. Und so muss es auch nicht verwundern, dass man sich dort zunächst der Vredestein-Vertriebswege innerhalb Deutschlands bedient, also bewährte Stamm-Händler mit der schwarzen Ware bestückt. Dennoch, so Geschäftsführer Michael Lutz: Wir wollen und werden hier Fuß fassen, auch neue Händler für uns suchen. Die Pkw-Reifen sind an den bewährten Größen im Markt orientiert, aber wir bedienen auch das besonders stark boomende Segment der SUV- und Geländewagen. Für diese besondere Spezies haben wir in letzter Zeit sogar einen neuen Winterreifen entwickelt. Was Lutz uns im Gespräch mit www.kues.de dezent verschwieg: APOLLO hat sogar echte Gelände-Bagger im Portfolio in den angesagten Größen von 15, 16 und 17 Zoll. Die 16- und 17-Zöller sind der modernen SUV- und Geländefraktion vorbehalten. Das seltener werdende 15-Zoll-Format hingegen ist überwiegend nur noch bei der klassischen Geländewagen-Szene zu finden. Da aber dieses Format schätzungsweise noch von 45 % aller zugelassenen Allradler gefahren wird, ist es besonders löblich, dass APOLLO auch diese Größe in diversen Spezifikationen offeriert. Diesen Reifen (interne Bezeichnung HAWKZ-RT/s) für ausgesprochene Geländeenthusiasten präsentierte der indische Hersteller jüngst auf der Abenteuer & Allradmesse in Bad Kissingen. Das war insofern eine geschickte Marketingstrategie, als ausgerechnet ein deutscher Hersteller mit langjährig besten Meriten gerade in diesem Sektor (Fulda) heuer nicht mehr auf der Messe präsent war. Der Reifen soll über hohe Schnitt- und Riss- und Lochfestigkeit verfügen. Nach erster Augenscheinnahme zählt der Offroad-Reifen zu der Kategorie der A/T-Pneus, also der All Terrain- Fraktion (Straße und Gelände) mit relativ offener Profilanordnung, die viel Grip verspricht. Wir werden den Reifen auf einem entsprechenden Allrad-Klassiker auch auf Herz und Nieren prüfen. Das Ergebnis wird an dieser Stelle im Spätherbst 2011 veröffentlicht.

Die Philosophie von APOLLO in Deutschland brachte Michael Lutz auf einen einfachen und überzeugenden Nenner: Nicht zu aggressiv auftreten, sondern durch Qualität und Ansiedlung im mittleren Preissegment Überzeugungsarbeit leisten. Da gibt es sicherlich einiges zu tun, da die Mitbewerber bereits einige Zeit auf dem Markt sind.

Text und Bilder: Frank Nüssel/CineMot

Scroll to Top