„Challenge Bibendum“ in Berlin – Wege zur Mobilität

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In Berlin ist die 11. „Challenge Bibendum“ (19. bis 22. Mai 2011) des französischen Reifenriesen Michelin in vollem Gange. Bei der Mobilitäts-Gala stehen Themen im Mittelpunkt wie alternative Kraftstoffe und Antriebe, intelligente Verkehrskonzepte und die Vermeidung von Unfällen. Rund 200 zukunftsweisende Automobile, Zwei- und Dreiräder, Busse und Nutzfahrzeuge sind auf dem Flughafen Tempelhof zu sehen. Am kommenden Wochenende ist die Show auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Veranstalter erwartet Zehntausende Besucher aus nah und fern.

Der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, erklärte beim Bibendum: „Die Entwicklung alternativer Antriebe ist nicht eine Imagefrage, sondern eine klare Notwendigkeit“, Angesichts steigender Bevölkerungszahlen in den Großstädten sei das langfristige Ziel „das Null-Emissionsfahrzeug“. Neben der Förderung von Elektromobilität, Hybridantrieben und Brennstoffzellenfahrzeugen müssten zudem die Autos mit Verbrennungsmotoren optimiert werden. Der VDA-Präsident verwies auf die großen Fortschritte in diesem Segment. So gebe es bei den deutschen Konzernmarken mehr als 300 Modelle, die unter 130 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. Das entspreche einem Kraftstoffverbrauch von weniger als fünf Litern auf 100 Kilometern.

Zentrales Thema in den Experten-Workshops waren wichtige Alternativen zu den schwindenden Erdölressourcen. Schon jetzt stehen verschiedene erneuerbare Energiequellen zur Auswahl. Für den Einsatz von Batterien in Elektrofahrzeugen zeichnen sich wirtschaftliche Modelllösungen ab. Neben Batterie-Leasing und Batterietausch gibt es erste Ansätze, gebrauchte Batterien wieder in den Wirtschaftskreislauf zurückzuführen. Das Aufladen während der Fahrt und kabelloses Laden der Batterien sind technische Lösungen, die weiterverfolgt werden sollten. Zukunft habe auch die Brennstoffzelle: Sie liefert emissionsfreie Mobilität bei hohen Reichweiten bis zu 800 Kilometer und Betankungszeiten von nur drei Minuten.

Biomasse als alternativer Kraftstoff stand ebenfalls auf der Agenda: So lassen sich Methan, Wasserstoff und flüssige Brennstoffe aus Biomasse gewinnen. Diese nachhaltigen Kraftstoffe bieten Vorteile für die Sicherheit der Energieversorgung und senken die CO2-Emissionen. Ferner ermöglichen die Kraftstoffe wegen ihrer hohen Energiedichte große Reichweiten. Die Fachleute warnen jedoch: Beim Anbau der Nutzpflanzen darf keine Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion entstehen.

Das Ziel, attraktive fünfsitzige Fahrzeuge zu entwickeln, die weniger als 100 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen, bedarf anspruchsvoller technischer Lösungen. Dabei sei eine Kombination aus modernster Motorsteuerung, alternativen Kraftstoffen und Hybridtechnologie sinnvoll. Eine Gewichtsreduzierung, gute Aerodynamik und geringer Rollwiderstand der Reifen sind dabei zusätzliche Voraussetzungen. Ohne elektrische Unterstützung sei der Wert für ein fünfsitziges Fahrzeug schwer zu erreichen.

Gerungen wurde zudem um (noch) mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Der Druck auf die Hersteller, immer leichtere Fahrzeuge zu entwickeln, bringt völlig neue Herausforderungen für die Partnersicherheit mit sich. Treffen bei einem Unfall ein leichtes und ein schwereres Fahrzeug aufeinander, wird die Crash-Architektur besonders stark gefordert. Unfallursache Nummer eins bleibt das menschliche Verhalten. Ablenkung, nicht angemessene Geschwindigkeit, Alkohol und Drogen am Steuer sowie nicht angegurtete Fahrer ermöglichen kaum zuverlässige Lösungen zur Unfallvermeidung.

Text: Erwin Halentz
Fotos: Michelin, Erwin Halentz

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