Mit dem Drahtesel „elektrisch“ unterwegs

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Die Elektrifizierung bei Zweirädern steht im Mittelpunkt der Branchenmesse „Motorräder 2011“ (3. bis 6. März) in Dortmund. Zu sehen sind elektrische Antriebe für Fahrräder, Roller und schwere Maschinen. Ferner können sich die Besucher einen Einblick über „elektronisches Zubehör“ verschaffen, das nötig ist, um die bis zu 200 PS starken Zweiräder sicher zu bewegen.

Die Messegäste können verschiedene E-Bikes ausprobieren. Elektrofahrräder laufen dem klassischen Mofa immer mehr den Rang ab. Die Hersteller reagieren darauf und offerieren stärkere Roller und Motorräder mit Elektroantrieben. Yamaha präsentiert mit der EC-03 ein 56 Kilogramm „schweres“ Kleinmotorrad, für das ein Autoführerschein zum Fahren nötig ist. BMW punktet mit dem neuen Luxustourer mit Sechszylindermotor. Ducati präsentiert seine neue Diavel mit einem schlüssellosen Startsystem. Kawasaki baut die 200 PS starke ZX-10R mit einem schräglagentauglichen Antiblockiersystem (ABS) und programmierbarer Traktionskontrolle.

Elektrische Hilfe sind auf dem Vormarsch und erobern weitere Felder. Zu den bekannten Herstellern von E-Bikes gehören Giant und Kalkhoff. Den Antrieb beziehen viele Pedelec-Hersteller von externen Unternehmen. 13 Produzenten wie Hercules, Cannondale und Rotwild setzen auf den neuen E-Bike-Antrieb von Bosch. Es gibt zwei Arten von Elektro-Fahrrädern: Eine Variante mit Hilfsmotor, die dem Radfahrer das Treten in die Pedale abnimmt. Und ein Modell, bei der der Motor die Tretkraft des Fahrers unterstützt. Die sogenannten Pedelecs. „Pedelec“ steht für Pedal Electric Cycle, auf gut deutsch „Radfahren mit Tretunterstützung“.

Die Preise dafür liegen zwischen 700 bis 4.000 Euro. Pedelecs stehen bei Fachhändlern, preisgünstige Modelle auch bei Billig-Supermarktketten. Ein qualitativ gutes Rad kostet laut des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) rund 1.500 Euro. Zudem schlagen Folgekosten für die begrenzt haltbaren Akkus zu Buche. Diese seien bis zu 1.000 mal aufladbar und kosten mehrere hundert Euro. Die Batterien lassen sich oft von den Pedelecs abnehmen und zu Hause an der Steckdose laden. Nach VCD-Angaben koste eine Ladung für eine Strecke von 100 Kilometern derzeit um die 20 Cent. Mit der Tretkraftunterstützung seien Entfernungen zwischen 40 und 80 Kilometern möglich. Die Reichweite wird auch beeinflusst vom Gelände, Wind und der eingestellten Motorkraft, mit der sich der Fahrer helfen lässt.

Es gibt zwei Varianten von Pedelecs. Bei Rädern mit Höchstgeschwindigkeiten bis 25 km/h brauchen die Fahrer keinen speziellen Führerschein. Bei Pedelecs, die bis zu 45 km/h schnell sind, benötigen deren Fahrer einen Führerschein oder eine Mofabescheinigung. Zudem müssen diese E-Bikes wie Mopeds mit einem Versicherungskennzeichen versichert werden. Dafür fallen pro Jahr rund 100 Euro an. Für E-Bikes gilt keine Helmpflicht. Trotzdem empfehlen Experten, beim Fahren einen Helm aufzusetzen.

Text: Erwin Halentz
Fotos: Messe Dortmund, Derby Cycle.

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