Volkswagen bei der „Dakar“: Erneut zählt nur der Sieg

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Mit vier neu entwickelten Race Touareg 3 startet Volkswagen am 1. Januar 2011 in das weltweit größte Motorsport-Abenteuer. Der Start zum härtesten Abenteuer des Automobilsports erfolgt am Neujahrstag in der südamerikanischen Hauptstadt Buenos Aires. Nach 14 Tagesabschnitten mit insgesamt 9.000 Kilometern endet die Veranstaltung dort auch wieder am 16. Januar. Südamerika ist in diesem Jahr zum dritten Mal Schauplatz der Rallye, nachdem sich die nach der senegalesischen Hauptstadt benannte „Dakar“ wegen Terror-Drohungen aus dem afrikanischen Kontinent zurückgezogen hatte.

Das Ziel der Truppe von Volkswagen-Motorsport-Direktor Kris Nissen bei der zum dritten Mal in Argentinien und Chile ausgetragenen Rallye Dakar ist klar: Am Ende soll wieder einer der Renner aus Wolfsburg das oberste Podest des Siegertreppchens schmücken. Folgende Teams gehen für den Wolfsburger Automobilkonzern ins Rennen: Carlos Sainz/Lucas Cruz (Spanien), Nasser Al-Attiyah/Timo Gottschalk (Katar/Deutschland), Mark Miller/Ralph Pitchford (USA/Südafrika), Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (Südafrika/Deutschland.

Als Motorsport-Direktor hält der 50-jährige Däne Nissen, der im Jahr 1998 einen folgenschweren Feuerunfall während eines Rennens in Japan in einem Porsche nur knapp überlebte, alle Aktivitäten des Konzerns in punkto Motorsport in der Hand. Die monatelange Vorbereitung der „Dakar“ und das Unternehmen selbst in Südamerika sind also nicht seine einzigen Projekte, mit Sicherheit ist die Wüstenrallye aber das spektakulärste und schwierigste Unterfangen, das der einst erfolgreiche Langstreckenpilot zu meistern hat.

www.kues.de: Herr Nissen, Volkswagen errang 2010 einen Dreifach-Sieg bei der Rallye Dakar. Ein Ergebnis, das kaum noch zu toppen ist. Was treibt Sie dennoch an, die Herausforderung auf einer Strecke, die 2011 noch spektakulärer und schwieriger sein wird, zu suchen?

Kris Nissen: „Auch noch so erfolgreiche Jahre sind ja nicht das Ende einer Entwicklung. Man muss sich ständig weiter entwickeln. Die zweite Entwicklungsstufe unseres Race Touareg war bereits sehr gut, aber der Race Touareg 3 ist noch besser. Es ist wie im Alltag. Man darf auch im Motorsport nicht auf der Stelle treten. Sonst holt einen die Konkurrenz ein.“

www.kues.de: „VW ist der einzige Hersteller, der die Automobilwertung der ´Dakar' mit einem Dieselfahrzeug gewonnen hat. Wie wichtig ist die Rallye für die wirtschaftlichen Ziele des Konzerns?“

Kris Nissen: „Sehr wichtig. Das Medienereignis bei der Rallye Dakar ist einzigartig. In 190 Länder wird die Rallye via Fernsehen verfolgt. Und das zu einer Jahreszeit, wo wir im Motorsport die alleinige Aufmerksamkeit auf uns ziehen. Wer hier technische Kompetenz beweist, der kann sich einer breiten Öffentlichkeit sicher sein. Auch deshalb engagieren wir uns bei der Dakar.“

www.kues.de: Die Route wird 2011 noch schwieriger. Unbekannte Teilstücke in der Atacama-Wüste, Hochgebirgs-Passagen in den Anden, und Vollgas durch die Pampa bis an die chilenisch-peruanische Grenze. Ist Erfolg unter solchen Bedingungen eigentlich planbar?“

Kris Nissen: „Es ist wie immer: Die größte Herausforderung neben unserer sportlichen Konkurrenz ist die ´Dakar' selbst. Es gibt zwei ´Dakar'-Grundsätze. ´Erwarte das Unerwartete' und ´Die nächste Dakar ist die schwerste.' Darauf fusst die akribische Vorbereitung unserer vier Teams, aber auch des Service- und Logistiktrosses in Südamerika, die monatelanger minutiöser Vorbereitung bedarf.“

www.kues.de: Das Duo Carlos Sainz/Lucas Cruz ist bei bisher vier gemeinsamen Marathon-Rallyes ungeschlagen. Gilt der Titelverteidiger auch für Sie im nächsten Jahr als Favorit?

Kris Nissen: „Natürlich sind Sainz/Cruz ein potenzieller Siegkandidat. Aber wir haben vier Topteams im Einsatz bei einer Veranstaltung, die ständig von Unabwägbarkeiten lebt. Da kann man niemandem die Favoritenrolle aufbürden. Und die Konkurrenz wird uns ohnehin das Leben schwer genug machen. Unser Ziel ist dennoch klar formuliert: Wir wollen die Rallye zum dritten Mal in Folge gewinnen.“

Text: Jürgen C. Braun
Fotos: Volkswagen

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